Hamburg. Senator Anjes Tjarks (Grüne) kam stilecht mit seinem Fahrrad und zeigte sich begeistert von dem Projekt. Nur eins fehlt noch.
Der erste Bergedorfer Bike-Port (Fahrrad-Hafen), der am Tatenberger Deich 193 für rund 200.000 Euro auf einer Fläche von etwa 200 Quadratmetern gebaut worden ist, wurde offiziell eingeweiht. Bergedorfs Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann (SPD) und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) präsentierten in dem Rahmen ein Straßenschild mit dem Namen „Bike-Port-Tatenberg“, das in den kommenden Tagen an dem großen hölzernen Unterstand befestigt werden soll – gut sichtbar von der Straße aus.
Der Bike-Port wird schon seit Monaten von Radfahrern genutzt, um zu rasten, sich an einer großen Landkarte auf einer Infotafel zu orientieren, sich über fünf vorgeschlagene Radtouren durch das Landgebiet zu informieren oder um ihr Rad an einer Reparaturstation wieder in Gang zu bringen. Die technische Abnahme für den Bike-Port war im Dezember. Rechtzeitig zum Pfingstwochenende ist der zentrale, am Einfallstor ins Landgebiet gelegene Anlaufpunkt für Hamburger, die durchs Landgebiet radeln möchten, nun offiziell in Betrieb genommen worden.
Bike-Port in Tatenberg hat eigenes Namensschild
Zu den Gästen der Einweihungsfeier zählten Abgeordnete von SPD, Grünen, FDP und CDU, Mitarbeiter der Verwaltung und Vertreter der Bergedorfer Wirtschaftsvereinigung WSB. Oliver Kahle von der WSB hatte das Projekt vor Jahren initiiert und war mit seiner Idee auf offene Ohren bei Politik und Verwaltung gestoßen.
Der Bike-Port sei eine „tolle Anlage geworden“, lobte die Bezirksamtschefin. Planer und Handwerker hätten ganze Arbeit geleistet und die „Idee gut umgesetzt“. Wie wichtig so eine Anlaufstation für Radfahrer sei, habe sich während des Corona-Lockdowns gezeigt: „Als im Umland die Grenzen dicht, die Vier-und Marschlande jedoch für alle da waren, zog es besonders viele Hamburger ins Landgebiet“, sagt Cornelia Schmidt-Hoffmann.
Verkehrsbehörde hat alle Kosten übernommen
Für das Projekt, das den klimafreundlichen, nachhaltigen Radverkehr und Tourismus stärken soll, seien keine Bäume gefällt worden, betonte die Bezirksamtschefin. „Im Gegenteil, wir haben sogar Gehölze angepflanzt.“ Die Kosten habe Tjarks’ Behörde für Verkehr und Mobilitätswende komplett übernommen. Nur eines fehle noch, verriet Cornelia Schmidt-Hoffmann: ein Toilettenhäuschen. „Damit auch das gebaut wird, muss der Bike-Port eifrig genutzt werden. Wir müssen Zahlen vorlegen können.“
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Zweiter Bike-Port soll noch 2023 in Altengamme entstehen
Tjarks, selbst häufiger mit dem Rad im Landgebiet unterwegs, kam mit seinem Fahrrad zu dem Termin. Er schwärmte von den Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten. „Von hier aus kann man ampelfrei bis Geesthacht fahren.“
Karsten Schütt (FDP) sprach von einem „wichtigen Tourismusbaustein“. Seine Partei setzt sich nun für einen Wohnmobilstellplatz auf dem Lande ein. Im Bezirksamt ist bereits die Planung für einen zweiten Bike-Port angelaufen. Er soll noch in diesem Jahr nahe der Kreuzung Altengammer Marschbahndamm/Gammer Weg entstehen. Die Mittel ständen bereits, heißt es aus dem Bezirksamt.