Bergedorf. Bergedorf. Das PK43 soll Vorreiter sein in Digitalisierung, Vernetzung und E-Mobilität. Bauantrag soll im Juni eingereicht werden.
Nahezu geräuschlos wird derzeit in Bergedorf an einem der größten Bauvorhaben der kommenden Jahre gearbeitet: Polizei, Bezirksamt und die federführende Sprinkenhof GmbH planen das neue Polizeikommissariat 43, das am Ludwig-Rosenberg-Ring quasi als Neubau neben und über dem alten Gebäude entstehen wird.
Nichts weniger als die modernste Wache der Hansestadt ist in Planung: Wenn voraussichtlich im kommenden Juni der Bauantrag eingereicht wird, sollen auch Ideen zu Digitalisierung, Vernetzung, Energieeinsparpotenzialen und E-Mobilität der Fahrzeugflotte eingeflossen sein.
Parallel laufen praktische Planungen. Denn: „Das PK 43 wird während der Bauarbeiten ausgelagert“, bestätigt Polizeisprecher Ulf Wundrack.
23,7 Millionen Euro werden verbaut
Eine komplizierte Gemengelage, in der aber einige Eckdaten jetzt feststehen: Der Neubau soll die seit Jahren akute Raumnot beenden (die Verkehrsabteilung wurde ausgelagert) und insgesamt 1400 Quadratmeter Bürofläche bieten. Etwa 23,7 Millionen Euro werden verbaut, um den Beamten und Bürgern ein modernes Kommissariat zu bieten.
Das Gebäude soll nicht nur funktional sein, sondern auch „Aufenthaltsqualität“ bieten. Bergedorfs PK-Leiter Hans Siebensohn ist Chef einer Arbeitsgruppe, die sich um diese Aufenthaltsqualität an Hamburgs Kommissariaten bemüht. Es geht um ergonomisches Mobiliar, Tageslichtsimulationen, Ruheräume, Farbe, Bilder. Verantwortliche haben moderne Firmensitze wie die von Philips oder dem Otto-Versand besichtigt.
„Smartcity“-Ideen sind gefragt
Zudem wurden polizeiinterne Abteilungen und Vertreter des Projekts „Smartcity“ am PK 43 zusammengerufen, damit das Gebäude auch in anderer Hinsicht zukunftsweisend wird. „Smartcity“ ist ein Pilotprojekt in Bergedorf und in einigen anderen europäischen Kommunen, bei dem Zukunftsideen für die Themen Energie, Mobilität und Kommunikation gesammelt werden.
Einige „positive Ansätze der Zusammenarbeit“ hat es gegeben“, verrät PK-Leiter Hans Siebensohn, der diese Ideen an die Sprinkenhof weitergeben will. Auch Bergedorfs Bezirkspolitiker wollen innovative „Smartcity“-Ideen im Neubau verwirklicht wissen – eventuell auch mit Hilfe von Fördergeldern. Die Bezirksversammlung hat einen entsprechenden CDU-Antrag beschlossen.
200 Beamte müssen zur Bauzeit umziehen
Von all dem werden die Bergedorfer zunächst nicht viel bemerken, wohl aber, wenn die heiße Bauphase beginnt. Ab Juni, wenn der Bauantrag gestellt wurde, sollen zunächst „Finanzierungsfragen geklärt“ und die Arbeiten ausgeschrieben werden, so Polizeisprecher Wundrack. Der genaue Baustart sei noch unklar.
Sicher ist, dass die mehr als 200 Beamten von Schutz- und Kriminalpolizei dann vorübergehend werden umziehen müssen. Derzeit würden „mehrere in Frage kommenden Standorte/Objekte“ geprüft, sagt Wundrack. „Ein Ergebnis steht allerdings noch nicht fest.“ Welche Standorte dies sind, werde derzeit nicht kommuniziert.