Hamburg. Schwachstellen identifizieren und Fragen beantworten: Bürgersteige in Lohbrügge unter der Lupe. Warum sich eine Beteiligung auszahlt.

Stolperfallen durch losen Untergrund, zu wenig Abstand zum motorisierten Verkehr, kaum ein Vorwärts- oder Durchkommen für Rollstuhlfahrer: Die Defizite der Fußwege an Lohbrügges Straßen sind bekannt. Der Bezirk Bergedorf will diese beseitigen, aber auch näher identifizieren. Dazu startet am Montag, 17. Juni, eine Online-Befragung der Bürger, die bis zum 7. Juli läuft und dessen Resultate und Erkenntnisse in das neue Fußwegekonzept von Verwaltung und dem Planungsbüro Argus einfließen sollen.

Zu Fuß in Lohbrügge“ – die Fragesteller im Bezirk haben sich für ihre Umfrage eine einprägsame Überschrift überlegt. Hinter all dem steckt das Vorhaben, Fußwege sicherer, angenehmer und komfortabler für alle Nutzer zu machen. Das Fachamt Management des öffentlichen Raumes hat sich dieses Ziel gesetzt und hofft auf Anregungen wie auch auf Kritik. Grundprinzipien des Fußwegekonzepts sind das gefahrlose Überqueren von Straßen, ausreichende Breiten für mindestens zwei Fußgänger nebeneinander und die Beseitigung von Stolperfallen.

Verbesserung der Gehwege: Lohbrügger Meinungen sind gefragt

Zwei Aufgaben warten auf die Teilnehmer: Sie sollen einerseits auf einer Online-Beitragskarte Orte markieren und kurz kommentieren, wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Andererseits wurde eine kurze Umfrage konzipiert, in der „Fragen zum Mobilitätsverhalten zu Fuß“ beantwortet werden sollen, etwa wie lang jemand täglich zu Fuß ist und wo die meisten Barrieren gesehen werden. Genaueres dann unter diesem Link: https://fusswege-lohbruegge.beteiligung.hamburg/#/

Teilnehmen sollen nicht nur Fußgänger aus allen Altersschichten, sondern auch mobilitätseingeschränkte Nutzer wie zum Beispiel Rollstuhlfahrer. Der Appell der Bezirksamtschefin ist eindeutig: „Ihre Anregungen und Hinweise sind essenziell. Ich hoffe auf eine hohe Beteiligung, denn so können wir die Infrastruktur vor Ort gestalten und den Stadtteil noch lebenswerter machen“, nennt Cornelia Schmidt-Hoffmann den Mehrwert von „Zu Fuß in Lohbrügge“. Die dreiwöchige Online-Befragung soll nicht das Ende der Fahnenstange sein: In Zukunft möchte das Bezirksamt auch direkt ins Gespräch mit den Lohbrüggern kommen.

Viele Ideen erhofft, aber gewiss nicht alles umsetzbar

Dass Bergedorf Fußgängern und Bürgersteigen eine höhere Prioritätsstufe zugesteht, machte auch diese personelle Aufstockung deutlich: Seit Ende 2023 gönnt sich der Bezirk mit Intania Arinta die erste Fußverkehrsbeauftragte im Bezirk. Auch sie freut sich auf viele Umfrageergebnisse – wobei klar ist, dass nicht jeder Wunsch in Erfüllung gehen wird.

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Limitierende Faktoren für den Wegeausbau können beschränkte finanzielle Mittel sowie Platzverhältnisse sein. Offensichtliche, problematische Gehwege sind beispielsweise an der Lohbrügger Landstraße oder an der Leuschnerstraße zu finden. An letztgenannter Adresse beklagen Anwohner seit Jahren, dass Pkw und Busse im Kurvenbereich den Fußgängern – auch vielen Schulkindern – sehr nah kommen. Deswegen wird dort Tempo 30 gefordert, weil eine Verbreiterung von Fußweg oder Straße nicht möglich erscheint.