Hamburg. Der Nachbau eines Vierländer Gemüseewers wirft wieder die Leinen los. Eine Strecke ist besonders reizvoll - wenn auch anstrengend.
„Uns Ewer“, der originalgetreue Nachbau eines Vierländer Gemüseewers, liegt wieder an seiner Anlegestelle am Bergedorfer Serrahn. Zwei Touren hat das bekannte Holzschiff in diesem Jahr bereits absolviert. Von Ende Mai an stehen nun weitere Ausfahrten mit Fahrgästen auf dem Programm.
Damit die lange Ewer-Saison bis etwa Ende September ein richtiges Vergnügen wird und ohne Zwischenfälle verläuft, hat das fast 16 Meter lange Boot gerade einen umfangreichen Aufenthalt auf der Werft Allermöhe hinter sich gebracht. „Uns Ewer“ wurde aus dem Wasser gehoben, bekam einen neuen Anstrich und die eine oder andere frische Planke spendiert. Zudem wurden die Planken neu abgedichtet.
„Uns Ewer“: Ausfahrten auf Nachbau eines Vierländer Gemüseewers
„Alle drei Jahre machen wir das, weil es auch gemacht werden muss. Holz lebt ja“, sagt Gerhard Kollmann vom Förderverein Vierländer Ewer. Zudem hat die Besatzung in diesem Winter und Frühjahr auch eine Art Sicherheitstraining absolviert – Material und Mensch sind also für die anstehenden 40 Ausfahrten bestens aufgestellt und präpariert.
Der nächste Termin steht am Donnerstag, 30. Mai, unmittelbar bevor: Gemeinsam mit der Bergedorfer Museumslandschaft steht ein Rundgang durch den Bergedorfer Hafen inklusive Kurztour bis zur Schleuse an, um etwas „Ewerluft“ zu schnuppern. Beginn ist um 17 Uhr, eine Anmeldung im Museum unter Telefon 040/428912509 ist erforderlich.
Kurze Törns auf „Uns Ewer“ sollen auch den Kranmarkt am 1. Juni (11 bis 16 Uhr) auflockern und bereichern. Dieser Flohmarkt auf der Serrahnstraße unter der Regie des Vereins Bergedorfer Hafen war schon bei der Premiere 2023 sehr beliebt und publikumswirksam – warum nicht nach erfolgreicher Schnäppchenjagd noch ein bisschen auf dem Serrahn herumschippern?
Beim Staken im Neuengammer Stichkanal darf mitgeholfen werden
Inzwischen fester Bestandteil des Ewer-Programms sind die Fahrten zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme, die nächste ist für den 14. Juni um 11 Uhr angesetzt. Gemeinsam mit einem Referenten der Gedenkstätte geht es bis in den Stichkanal des ehemaligen Konzentrationslagers – diesen Wasserweg befährt der Ewer auf sehr spezielle Art. Dort ist Motorkraft verboten, aber: „Man kann als Passagier miterleben und auch mithelfen, wie das tonnenschwere Schiff gestakt, also über Planken nach vorn geschoben wird“, erklärt Hajo Ebert, ebenfalls Mitglied im Förderverein.
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Auch die Fahrten gemeinsam mit der Museumslandschaft zum Freilichtmuseum Rieckhaus und zurück sind aus dem Fahrplan nicht mehr wegzudenken. Das nächste Mal heißt es Leinen los Richtung Rieckhaus am 29. Juni. Weiterhin auf dem Jahresprogramm stehen Klassiker wie Plattschnackertour, Biologietour oder auch mal längere Törns bis in den Hamburger Hafen hinein.
Das Mitfahren ist stets kostenlos, kleine Spenden beim Bootsführungspersonal sind aber gern gesehen. Anmeldemodalitäten wie auch weitere Informationen sind auf der Tafel direkt am Serrahn einzusehen und im Internet unter www.vierlanden-ewer.de. Auch privat kann der historische Gemüsefrachter aus dem 19. Jahrhundert für Geburtstage, Jubiläen, Firmenevents und ähnliches gemietet werden.