Hamburg. Der Polizei-Neubau des PK43 am Ludwig-Rosenberg-Ring sieht fast fertig aus. Aus dem erhofften Umzug im Mai wird trotzdem nichts.

Verregnet wie selten war dieser Jahresanfang – und was manchen lediglich auf die Nerven ging, hatte für eine große Bergedorfer Baustelle unangenehme Folgen: Der Neubau des Polizeikommissariates 43 am Ludwig-Rosenberg-Ring hinkt etwas im Zeitplan hinterher. Ursprünglich um den Mai herum sollte Bergedorfs Polizei von der Handelsschule Wentorfer Straße zurück nach Lohbrügge ziehen. Doch nun wird es wohl Spätsommer oder sogar Herbst.

Durch die schlechte Witterung, hauptsächlich „häufige Dauerregenphasen sowie Frost und Schnee“, habe sich „eine Verzögerung der Arbeiten im Außenbereich und an Dach und Fassade ergeben“, heißt es aus der Sprinkenhof GmbH, die Bauherr der neuen Polizeiwache ist. Erst nach der Fußball-Europameisterschaft, die am 14. Juli endet und auch viele Polizeikräfte binden wird, soll laut Sprinkenhof der Umzug vorbereitet werden. Die Polizei spricht sogar von einem noch späteren Zeitpunkt.

Neubau der Bergedorfer Polizei wird im Mai noch nicht einzugsbereit sein

„Ein genauer Umzugstermin für die Belegschaft des PK 43 steht aktuell noch nicht fest. Der Umzug ist aber für Ende August/Anfang September geplant“, schreibt eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Der Einzug in die dann modernste Wache Hamburgs wird einen Wendepunkt markieren: Denn zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt werden alle 210 Bergedorfer Polizisten – von den Außenposten (Landgebiet und Neuallermöhe) abgesehen – wieder unter demselben Dach arbeiten.

2013 waren die Bürgernahen Beamten, die untere Straßenverkehrsbehörde, die Verkehrsermittler und die Polizeiverkehrslehrer an die Kurt-A.- Körber-Chaussee 10 ausgelagert worden, weil am alten Polizeikommissariat der Platz fehlte. Nun kehren sie endlich zurück.

Das neue PK43 wird eine der modernsten Wachen der Stadt sein

Auch wenn manche Polizisten Gefallen an dem Übergangsstandort, der gediegenen alten Handelsschule an der Wentorfer Straße, gefunden haben: Der Umzug soll viele positive Veränderungen mit sich bringen. Denn der fünfgeschossige Neubau, der eigentlich ein Anbau ans alte Kommissariat ist, wird eine der modernsten Wachen der Stadt sein.

Auf den mehr als 4200 Quadratmetern des neuen Kommissariats (1500 Quadratmeter mehr als in der alten Wache) wird es nicht nur eine ausreichende Zahl an Büros geben, dazu Sporträume, eine neue Küche und für die Bürger einen deutlich freundlicheren Warteraum. Das Kommissariat wird auch in allen Belangen auf die Polizeiarbeit zugeschnitten sein. So gibt es etwa eine sichere Garage, von der die Polizisten Festgenommene direkt ins Gebäude führen können. Treppen oder spitze Ecken, an denen sich etwa ein Betrunkener stoßen könnte, gibt es hier nicht.

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Herzstück des neuen Regionalkommissariats wird eine Befehlsstelle sein, aus der heraus auch größere Einsätze geleitet werden können. Der Einbau läuft derzeit, bestätigt Sprinkenhof-Sprecher Lars Vieten: „Derzeit wird die Wache mit der erforderlichen Technik und dem ,Befehlstisch‘ ausgestattet“, schreibt er. Fertig ist hingegen schon die Solarthermie auf dem Dach.

24 Millionen Euro waren für den Neubau veranschlagt. Und obwohl über die Jahre deutliche Preissteigerungen im Bausektor zu verzeichnen waren, kommen laut Lars Vieten keine neuen Kosten hinzu: „Der Kostenrahmen wird weiterhin eingehalten.“