Hamburg. IG Lohbrügge-Nord unterstützt am 5. Mai Interessierte bei der Einschreibung. Warum sich das Mitmachen lohnen kann.

Sie finden es wichtig, mitzumachen. Gegen die, wie viele es aus dem Stadtteil empfinden, Ungerechtigkeit bei den exorbitant in die Höhe geschossenen Fernwärmeabrechnungen seit Herbst 2022, als plötzlich zwischen Reinbeker Redder und Mendelstraße die Energiepreise explodierten. Nach vielen Aktionen, Zwistigkeiten und Protesten, initiiert von der damals gegründeten Interessengemeinschaft Wir (IG Wir, jetzt IG Lohbrügge-Nord) gegen den Großkonzern E.on wurde auch eine Sammelklage gegen den Energielieferanten, also die E.on Energy Solutions GmbH, aufgesetzt. Doch offenbar haben sich noch nicht alle, die es betrifft, dafür eingeschrieben.

Genau an die Menschen, die technisch mit der Einschreibung ausschließlich im Online-Verfahren nicht klarkommen, richtet sich die Interessengemeinschaft mit ihrem Hilfsangebot am Sonntag, 5. Mai. Von 14 bis 15.30 Uhr wollen unter anderem Christian Brannath und Manuel Mrochem von der IG Lohbrügge Nord im Gemeindehaus der Auferstehungskirche Hamburg-Lohbrügge am Kurt-Adams-Platz (KAP) bei der Einschreibung helfen. 7000 Fernwärmekunden gibt es insgesamt im Stadtteil, die IG Lohbrügge-Nord verhinderte schon mehrfach überhohe Nachzahlungen und monatliche Abschläge an die E.on. Die Sammelklage gegen die „intransparente Preisgestaltung“ ist der nächste Schritt, sich Geld zurückzuholen.

Sinn und Zweck der Sammelklage gegen E.on wird erklärt

Zunächst wollen die Freiwilligen über Sinn und Zweck der Sammelklage informieren, „über Ungerechtigkeiten und Unklarheiten bei den hohen Abrechnungen, im Speziellen mit dem Umgang von E.on mit der Preisgleitklausel“, sagt Manuel Mrochem. Die eigentliche Einschreibung sei dann dank der mitgebrachten Technik kein Problem, dauere etwa drei Minuten.

Eine wichtige Voraussetzung: „Bitte unbedingt die letzte E.on-Rechnung und Kundennummer mitbringen“, sagt Manuel Mrochem. Mitstreiter Brannath ergänzt: „Wer aus dem Jahr 2022 keine hat, bringt die von 2021 mit.“ Ein weiterer Punkt: Eine Einschreibung bei der Sammelklage ist komplett kostenlos. Die IG Lohbrügge-Nord wird von der Gruppe „Die Kümmerer“ bei dem Sonntagstermin unterstützt. Weitere solcher Termine seien denkbar, wenn die Resonanz es erfordere.

Wo es noch mehr Info gibt, um sich gegen überhohe Rechnungen zu wehren

Wichtig dabei: Nur wer eingeschrieben ist und dem Mustertext der Verbraucherzentrale zustimmt, kann letztlich von denkbaren „Ausgleichszahlungen“ von E.on profitieren. „Wenn wir gewinnen, gewinnen alle. Wenn wir verlieren, dann auch alle“, verdeutlicht der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ali Simsek, von Anfang als Unterstützer der „Energierebellen“ am Start und als in Lohbrügge-Nord wohnender Bürger auch selbst betroffen.

Wann genau die Sammelklage gegen E.on eröffnet wird, steht noch in den Sternen. Wer am 5. Mai verhindert ist, bekommt weitere Chancen: Politiker Simsek bietet im SerrahnEins (Serrahnstraße 1) jeweils dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr Beratung zu diesem Thema an. Bei den ersten Terminen hat Simsek zuletzt ungefähr 25 Personen zu einer Einschreibung motiviert.

Mieter warten weiter auf Post ihres Energielieferanten für das Jahr 2022

Derweil ist es nicht so unwahrscheinlich, dass manche an diesem Sonntag mit einem älteren E.on-Schreiben am KAP auftauchen werden. Entgegen der Ankündigungen der E.on warten weiterhin viele Fernwärmekunden auf ihre Rechnung für das Jahr 2022 – dabei handelt es sich um die Gruppe der Wohnungsmieter, die einen Direktversorgungsvertrag mit dem Konzern haben. Das dürften nach aktuellen Schätzungen der IG mindestens 1300 Haushalte sein, vermutlich mehr. Betroffen seien etwa komplett die Bewohner der Hochhäuser an Korachstraße oder Harnackring. Simsek versucht, wöchentlich von den Verantwortlichen aus dem Kundenmanagement herauszubekommen, warum die ursprünglich für Ende Januar 2024 versprochenen Briefe immer noch auf sich warten lassen. Es gebe weiterhin Probleme mit der IT, dem Mieterschutz, dem komplizierten Berechnungsverfahren, hört Simsek: „Es bleibt für mich unverständlich, wie so ein großer Konzern das einfach nicht hinbekommt.“

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Die Adresse für die Einschreibung zur Sammelklage gegen E.on lautet wie folgt: sammelklage.de/eon/klage-check. Infos auch unter diesen E-Mail-Adressen: ig_lohbruegge@mrochem.de oder ali.simsek@mdhb-hamburg.de.