Hamburg. Tier war auch am Wochenende im Dorf unterwegs. Jetzt steht das Geschlecht fest – und dass es ein ganz besonderes Exemplar ist.
Nachdem ein Pfau am Freitag, 26. April, durch die Gärten an der Straße Beim Sandbrack stolziert war, sorgte der Vogel auch in den vergangenen Tagen weiterhin für Aufsehen in Fünfhausen. Und sofern das Tier nicht eingesperrt ist, könnte das zum Dauerzustand werden, prognostiziert Susan Weisener. Die Vize-Vorsitzende vom Geflügelzuchtverein Vierlandria, die mit ihrer Familie am Durchdeich wohnt, sei am Wochenende mehrfach wegen des frei laufenden Pfaus von Nachbarn kontaktiert worden.
Sie habe sich der Sache daraufhin angenommen und mit Geflügelzüchtern in Foren ausgetauscht, berichtet Susan Weisener. „Es sind sich alle einig, dass es sich um ein männliches Jungtier vom letzten Jahr handeln muss“, stellt sie fest. Dass der Vogel nicht komplett blau ist, liege daran, dass er ein Mischling aus verschiedenen Farben ist. „Der blaue Hals und sein auffällig großes Krönchen lassen jedoch keinen Zweifel an seinem Geschlecht“, erklärt Susan Weisener. Die große Schleppe, die man mit männlichen Pfauen verbinde, werde noch bis zum 2. Lebensjahr wachsen und er dann auch anfangen zu rufen, beziehungsweise zu tröten, „und zwar laut und ausdauernd, vom Sonnenaufgang bis zur Abenddämmerung“, erklärt Susan Weisener.
Fünfhausen: Pfau könnte zu einem Dauergast werden
Als Farbschmischling sei der Vogel allerdings nicht nur optisch eine Besonderheit: Gelten Pfauen als standorttreu, treffe das bei wildfarbenen jedoch nicht zu, erklärt die Geflügelzüchterin. „Diese Vögel beanspruchen ein ausgesprochen großes Territorium von mehreren Quadratkilometern“, sagt Susan Weisener. Das Fünfhausener Tier sei eine Farbmischung mit einem Anteil Wildfärbung. „Das heißt, wenn sich jemand in einem flächenmäßig so kleinen Dorf wie Fünfhausen einen solchen Pfau zulegt, hat das ganze Dorf etwas von ihm.“
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Sollte der Pfau nicht irgendwie eingesperrt sein, sei damit zu rechnen, dass er zukünftig zum Dorfbild gehören wird, prognostiziert Susan Weisener. Es könne aber auch passieren, dass er einfach weiterzieht, auf der Suche nach einem Partner, stellt die Geflügelexpertin fest und zieht ein kritisches Fazit: „Da hat sich wieder einmal jemand ein Haustier angeschafft, ohne sich genau zu informieren.“ Ausbaden müsse das jetzt leider das Tier. „Der Rat der Pfauen-Kenner war, sich einfach an dem Tier zu erfreuen und es machen zu lassen. Wetterfest ist er und Nahrung findet er auch“, sagt sie.