Hamburg. Im alten Dima-Sportcenter in Lohbrügge entsteht ein Kinderparadies. Einige Attraktionen stehen schon. Hier ein Blick in die Halle.

Nein, heimelig ist es gerade nicht in der alten Dima-Halle am Havighorster Weg in Lohbrügge: Eiskalt weht der Wind durch ein sperrangelweit geöffnetes Tor in den Raum. Aber was muss, das muss: „Heute werden noch Geräte geliefert, deshalb ist die Tür offen“, sagt Bauleiter Daniel Prisco entschuldigend. Im Moment geht es Schlag auf Schlag hier im künftigen Indoorspielplatz Monkey Island: Auch der Kassentresen soll heute noch ankommen.

Es ist viel zu tun in der einstigen Tennishalle, doch die Bauarbeiten gehen zügig voran. Grundlegende Arbeiten wurden bereits abgeschlossen: „Die Beleuchtung in der Halle ist fertig, auch die Sprinkler sind installiert – und wir haben gestrichen“, fasst Daniel Prisco einige Punkte zusammen. „Immer wieder erstaunlich, was Farbe ausmacht.“ Das Chaos war groß in der alten Halle, die lange leer stand und zudem einmal von Dieben heimgesucht wurde. Nun ist erkennbar der erste Schritt zum Kinderparadies getan; auch die Wände und Türen leuchten in freundlichem Hellblau.

Neuer Indoorspielplatz Monkey Island in Lohbrügge: Wann kann eröffnet werden?

Sogar die ersten Spielgeräte stehen schon. In der Mitte der 3600 Quadratmeter großen Halle hat das Team von Daniel Prisco – dessen Familie in Nordrhein-Westfalen fünf Indoorspielplätze betreibt – den Ninja-Parcours aufgebaut. „Das ist gerade super angesagt“, sagt der Bauleiter. Es geht ums Klettern und Hangeln auf einem höheren Geschicklichkeitslevel. Wackelige Kettenkonstruktionen, eine Art Gittertunnel und Steckleitern gehören zu dem Metallkonstrukt. Direkt daneben wurde auch schon das Fußballfeld auf den Boden gelegt. Es fehlt aber noch die gepolsterte Umzäunung.

Als Nächstes werde die Trampolinfläche kommen, sagt der Bauleiter, dessen Familie etwa drei Millionen Euro in Bergedorf investiert: Direkt an der Fensterfläche zur Straßenseite wird es eine 700 Quadratmeter große Hüpflandschaft geben, ähnlich denen in anderen Indoorspielplätzen wie Jumphouse. Es sollen im Monkey Island Lohbrügge zudem noch ein mehrstöckiges Klettergerät, ein Autoscooter, ein Karussell, ein Mini-Riesenrad und andere Attraktionen folgen. Dekoriert wird die Halle, dem Namen gemäß, im Urwaldstil mit viel Bambus.

Auch das kleine Fußballfeld liegt schon, aber die gepolsterte Umzäunung fehlt noch.
Auch das kleine Fußballfeld liegt schon, aber die gepolsterte Umzäunung fehlt noch. © Christina Rückert | Christina Rückert

Dazu kommen noch jede Menge weitere Arbeiten: an Küche, Toiletten, im Bereich der Kindergeburtstagsfeiern, rund um den Kassentresen und natürlich für die Sicherheit. Rettungswege müssen eingeplant, Türen verbreitert werden. Das Brandschutzkonzept ist bereits fertig, wurde gerade eingereicht. Ein Evakuierungskonzept wird folgen.

Doch auch wenn die Bauarbeiter kaum eine Pause machen, überall gewerkelt und gehämmert wird: Wann eröffnet werden kann, ist völlig offen. Bauleiter Prisco hatte anfangs den Juni terminiert, doch inzwischen möchte er lieber „keine Prognose wagen“. Zwar seien die Arbeiten wohl ungefähr bis Ende Mai abgeschlossen, schätzt er. „Aber wir können ja erst starten, wenn alle Genehmigungen da sind.“ Und das könne, da viele Ämter personell knapp besetzt sind, dauern: Einige Monate seien es beispielsweise in Bochum gewesen.

Für die älteren Kids wird es hier einen Gamingbereich geben.
Für die älteren Kids wird es hier einen Gamingbereich geben. © Christina Rückert | Christina Rückert

Immerhin: „Wir haben keinen finanziellen Druck“, sagt der Bauleiter. Das Unternehmen sei gesund, zudem gibt es ja noch die anderen Standorte. Auch kann die Zeit auch sinnvoll genutzt werden: Etwa zwei bis drei Monate vor dem Start wird sich das Unternehmen auf die Suche nach den benötigten etwa 40 Mitarbeitern machen. „Wir machen dann immer eine Art Casting“, sagt Daniel Prisco. Der Familienbetrieb habe eigentlich wenig Probleme, Personal auch für die Gastronomie zu bekommen, „denn wir haben ja nur bis 19 Uhr geöffnet“, stellt er fest. Das mache die Arbeit für viele aus der Branche attraktiv. Eine Betriebsleiterin wurde übrigens schon gefunden.

Auch interessant

Immer montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr, an Wochenend- und Ferientagen von 10 bis 19 Uhr soll das Monkey Island künftig geöffnet sein. Der Eintritt soll 15 Euro für Kinder und 13 Euro für Erwachsene kosten – als Tagesticket für alle Attraktionen. Daniel Prisco freut sich schon darauf, wenn hier in Lohbrügge endlich die ersten Kinder durch die Halle toben. Denn auch wenn erst seit wenigen Wochen in der Halle gearbeitet wird: „Vor vier Jahren habe ich das Gebäude das erste Mal besichtigt“, stellt er fest. Bis es dann mit dem Eigentümer, der Stadt Hamburg, zur Einigung kam, gingen mehr als drei Jahre ins Land.