Hamburg. Vor zwei Jahren wurden die alten und komplett maroden Fahnenmasten abmontiert. Dass sie nun wieder zurückkehren, hat einen Grund.

Als vor gut zwei Jahren ein Kran und ein Hubfahrzeug an der Chrysanderstraße 2d anrückten, blieben viele Passanten stehen und staunten: Denn hier am Gebäude der Freiwilligen Feuerwehren Bergedorf und Bille werkelten Arbeiter zunächst in luftiger Höhe, ehe dann die beiden an den Gauben angebrachten Fahnenmastenmajestätisch davonschwebten.

Seitdem blieb die Wache „oben ohne“, tat sich lange nichts. Bis jetzt: Ein Gerüst ist aufgebaut, ein erster Fahnenmast an der linken Seite wieder montiert. Warum das? Vor zwei Jahren hatte der Gebäudeeigentümer, die städtische Sprinkenhof GmbH, mitgeteilt, dass eine „Ertüchtigung nicht mehr möglich ist“, die Masten seien rostig.

Fahnenmasten kehren an die Wache der Feuerwehren Bergedorf und Bille zurück

Sie seien damals demontiert worden, da die Standsicherheit nicht mehr gegeben war, sagt auch Stefanie Henniges, Sprecherin der Sprinkenhof GmbH. Die Restauratoren hätten dann in der Tat festgestellt, „dass die historischen Fahnenmaste sehr stark korrodiert sind und eine Instandsetzung nicht mehr möglich ist“. Doch da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, „wurde nach Vorgabe des Denkmalschutzes der Erhalt der Fahnenmaste gefordert.“ Es handle sich um ein relevantes Bauteil, das hinsichtlich des Erscheinungsbildes des Gebäudes in seiner historischen Form erhalten bleiben solle. Die sieben Meter langen Masten inklusive Halterung sollen aus dem Baujahr 1926 stammen.

Die alte Feuerwache Bergedorf in ihren Anfangsjahren um 1926.
Die alte Feuerwache Bergedorf in ihren Anfangsjahren um 1926. © Sprinkenhof GmbH | Feuerwehr Bergedorf/Chronik

„Aufgrund des mangelhaften Erhaltungszustandes wurden beide Fahnenmaste neu hergestellt und rekonstruiert“, so die Sprecherin. Die Stangen wurden inklusive Zugseilführungen genau ausgemessen, um sie dann mit gleichen Proportionen, in geeignetem Aluminium, nachzubauen. Die vorhandenen Pilzkopfabdeckungen sowie die gemauerten Konsolen konnten hingegen erhalten bleiben. Nur kleinere Reparatur- und Schweißarbeiten sind notwendig, ehe die neuen Fahnenmasten hier wieder angeschraubt werden können.

Die Baukosten belaufen sich auf etwa 65.000 Euro. Zwar werden die Masten durch die Freiwillige Feuerwehr Bergedorf nach Angaben der Sprinkenhof nicht genutzt. Jedoch gebe es in Hamburg grundsätzlich eine Regelung zur Beflaggung. Gewünscht wird eine Beflaggung unter anderem an Feiertagen wie der Tag der Deutschen Einheit oder dem Volkstrauertag.