Hamburg. Pokalpartie gegen den HEBC ist das bislang größte Spiel der Vereinsgeschichte. Einnahmen werden gespendet. Trainerwechsel in Curslack.
Monatelang haben sie auf diesen Moment hingefiebert: Am Sonntag hat der Fußball-Oberligist ETSV Hamburg im Viertelfinale des Hamburger Lotto-Pokals den Staffelkonkurrenten HEBC zu Gast (14 Uhr, Mittlerer Landweg). Wegen des zu erwartenden Zuschauerandrangs wird die Sportanlage bereits um 12.30 Uhr geöffnet. Da die Parkplatz-Situation rund um den Platz schwierig ist, werden die Fans gebeten, möglichst mit der Bahn anzureisen.
Für den ETSV Hamburg ist die Partie das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Noch nie haben es die Eisenbahner im Pokal so weit geschafft. „Der größte Blockbuster aber wäre natürlich das Finale“, blickt ETSV-Trainer Berkan Algan voraus, dessen Elf als Favorit gilt. „Favorit? So ein Quatsch!“, widerspricht Algan. „Wenn man so weit gekommen ist, gibt es keine Favoriten mehr. Jedes Team, das im Viertelfinale steht, hat sich das verdient. Und gerade in einem Spiel zwischen zwei Mannschaften aus derselben Liga kann man nicht von einem Favoriten sprechen.“
Noch drei Siege bis zu einem möglichen DFB-Pokalspiel gegen Bayern München
Als erster Verein hat unter der Woche der FC Teutonia 05 das Halbfinale erreicht. Der letzte im Wettbewerb verbliebene Regionalligist setzte sich durch ein Tor von Fabian Graudenz mit 1:0 beim Oberliga FC Süderelbe durch. In den beiden übrigen Viertelfinals kommt es am Sonntag zweimal zum Duell Landesliga gegen Oberliga. Der SSV Rantzau empfängt Concordia (15 Uhr, Barmstedt), Nikola Tesla hat den USC Paloma zu Gast (15 Uhr, Baurstraße).
Die Einnahmen aus dem Pokalspiel gegen den HEBC will der ETSV Hamburg an eine Bergedorfer Familie spenden. „Deren Sohn ist gehandicapt, und sie benötigen nun ein Auto, das für den Transport geeignet ist. Dabei wollen wir gern helfen“, erläutert der Sportliche Leiter des ETSV Hamburg, Sascha „Jassi“ Huremovic.
Der ETSV Hamburg live im Fernsehen – das könnte bald Wirklichkeit werden
In seiner Ansprache vor der Mannschaft erinnerte Huremovic beim Training daran, dass ja schon das Hamburger Pokalfinale im Rahmen des „Tags der Amateure“ live im Fernsehen übertragen wird. Für die Bekanntheit des ETSV Hamburg wäre das im 100. Jahr seines Bestehens natürlich ein gewaltiger Schub. Sportlich geht es ohnehin um enorm viel. Noch drei Siege im Pokal, und es könnte für die „Eisenbahner“ theoretisch als Hamburger Pokalsieger im DFB-Pokal gegen Bayern München oder einen anderen großen Profiverein gehen.
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Für das Spiel am Sonntag würde Coach Berkan Algan sicherlich nur allzu gerne auf die Startelf setzen, die zuletzt 3:0 gegen TuRa Harksheide und 1:0 bei der TuS Dassendorf gewonnen hat. Denn der Einsatz von Marcel Andrijanic (Rückenprobleme) und Mittelstürmer Christian Stark (krank) ist mehr als fraglich. „Wir haben einige angeschlagene Spieler und arbeiten hart daran, sie bis Sonntag wieder fit zu bekommen“, betont Algan. „Der Trainerjob ist manchmal wirklich anstrengend.“
Trainerwechsel in Curslack: Olaf Poschmann übernimmt Landesligisten
Turbulenzen brachte die Fußball-Woche auch beim Landesligisten SV Curslack-Neuengamme, der an diesem Wochenende spielfrei ist. Nach dem 1:7-Debakel gegen den FC Voran Ohe trennte sich der Verein einvernehmlich von Trainer Sascha Bernhardt und Co-Trainer Jan Krey. Das sportliche Kommando übernimmt Olaf Poschmann, der bis zum vergangenen Sommer Coach beim Bezirksligisten Barsbütteler SV war und danach eine bewusste Auszeit vom Fußball genommen hatte.
„Mit ihm konnten wir einen ausgewiesenen Fachmann für uns gewinnen“, freut sich Nils Marx-Kneisel, der sich das Amt des Sportlichen Leiters mit Torsten Henke teilt. Poschmann soll den SVCN aus dem Landesliga-Mittelmaß herausführen und den Kader für die kommende Saison mitgestalten. „Über die Vergangenheit sollten wir jetzt nicht mehr groß sprechen, sondern vielmehr den Fokus auf das legen, was vor uns liegt“, fordert Poschmann. „Ich freue mich auf die Zukunft und die Arbeit mit der Mannschaft.“