Hamburg. Wichtiges Natur-Gutachten liegt auch nach zweieinhalb Jahren nicht vor. CDU fürchtet, dass sich die Planung noch weiter hinzieht.
Auf der städtischen Fläche am Brennerhof in Moorfleet, auf der Schausteller leben, sollen Gewerbe und auch ein Nahversorger angesiedelt werden. Seit 2008 gibt es bereits konkrete Bemühungen. Die Stadt führt deshalb immer wieder Gespräche mit potenziellen Ankermietern, bisher allerdings ohne Erfolg – auch weil die Umsiedlung der Schausteller zeitaufwendig ist. Bereits im Sommer 2021 stimmte der Hauptausschuss der Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens am Dweerlandweg, nahe der Justizvollzugsanstalt Billwerder, zu. Mit einem Auskunftsersuchen erkundigte sich die CDU-Fraktion in der Bergedorfer Bezirksversammlung nun nach dem weiteren Zeitplan – und ist enttäuscht. Denn das B-Plan-Verfahren dürfte sich noch jahrelang hinziehen.
Umweltprüfung, Nutzungskonzept, Prüfungen von Entwässerung, Lärmschutz, Erschließung und weiteren Faktoren, Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft: Die Eignung der Fläche am Dweerlandweg wird vertieft betrachtet, verschiedene Gutachten seien zu erstellen, betont die Wirtschaftsbehörde, an die das Bezirksamt die Fragen der Christdemokraten weitergeleitet hatte. Mit einem Beschluss des B-Plans sei nicht vor Oktober zu rechnen, betonte Lennart Hellmessen, Sprecher des Bergedorfer Bezirksamtes. Schließlich würden die Gutachten dazu dienen, erst einmal herauszufinden, ob die Fläche für den Schaustellerplatz überhaupt geeignet ist, betont Hellmessen: „Falls diese Prognose aussichtsreich erscheint, würde das Bebauungsplanverfahren starten.“
Brennerhof Moorfleet: Wird die Umsiedlung der Schausteller noch Jahre dauern?
Die CDU verlangte auch Auskunft darüber, was seit Zustimmung des Hauptausschusses vor zweieinhalb Jahren getan worden ist, um das Projekt voranzutreiben. Derzeit werde noch an den naturschutzfachlichen Gutachten gearbeitet, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde. Der sogenannte Artenschutzfachbeitrag liege „voraussichtlich im Laufe des ersten Halbjahres des Jahres 2024 vor“. Und weiter: „Weitere Untersuchungen werden erst erarbeitet werden können, wenn die naturschutzfachlichen Untersuchungen erwarten lassen, dass das Planungsziel mit naturschutzfachlichen Belangen vereinbar ist bzw. vereinbart werden kann.“
Bernd Capeletti (CDU): „Demnach werden weitere Gutachten erforderlich sein. Aber dann wird es bis zur Einleitung des B-Plan-Verfahrens noch mehrere Jahre dauern.“ Der CDU-Mann wundert sich, dass es zweieinhalb Jahre dauert, bis ein naturschutzfachliches Gutachten vorliegt, „gerade vor dem Hintergrund, dass Gewerbeflächen in Bergedorf dringend benötigt werden“.
Auch interessant
- „Nord bei Nordwest“: Jetzt wird auch in Ochsenwerder gedreht
- Neue Brücke über die Schleuse Tatenberg: Jetzt geht es los
- Trotz Wohnungsnot: Warum die Stadt Häuser leer stehen lässt
Auch für Schausteller sei es ärgerlich, dass sich das Projekt so lange hinzieht: „Schließlich wollen sie Klarheit haben. Sie brauchen einen Platz, auf dem sie dauerhaft bleiben können.“ Derzeit hätten sie aufgrund der Mietverträge keine Planungssicherheit.