Moorfleet. Die Suchen nach einer neuen Stellfläche für Schausteller in Bergedorf scheint beendet. Dazu muss ein Bebauungsplan geändert werden.

Das im bestehenden Bebauungsplan Moorfleet 16 als Gewerbefläche ausgewiesene Grundstück am Brennerhof soll seit Jahrzehnten bebaut werden. Ebenso lange wird bereits nach einer Ausweichfläche für die Schausteller gesucht, die auf einem Teil der Fläche am Brennerhof leben.

Nun hat die Politik eine Fläche für sie im Blick: Am Dweerlandweg/Nördlichen Bahngraben in Moorfleet, zwischen S-Bahnstation und Justizvollzugsanstalt. Im Hauptausschuss wurde das Bebauungsplanverfahren Moorfleet 18 eingeleitet, um den Weg frei zu machen.

Linke und Dorfgemeinschaft Billwärder fürchten Schäden für die Natur

Der Beschluss im Hauptausschuss war einstimmig bei Enthaltung der Linken. Die Linke befürchtet, dass große Teile der neuen Schaustellerfläche versiegelt werden und das Projekt somit zu Lasten der Natur durchgeführt wird. Die Sorge hat auch die Dorfgemeinschaft Billwärder an der Bille, die zu dem Thema bereits Fragen in der Bezirksversammlung gestellt hat.

Gesucht wurde laut Beschlussvorlage ein „zukunftsfähiger Standort“ für die Schausteller, „der ihnen Planungs- und Standortsicherheit bietet“. Drei Flächen hatten Politik und Verwaltung in den vergangenen Monaten in die engere Auswahl gefasst. Doch für zwei der Flächen, so stellte sich heraus, hat die Wirtschaftsbehörde eine andere Nutzung geplant.

Positive Signale aus der Schaustellerbranche

Außerdem weise die Fläche am Dweerlandweg die beste Eignung auf, heißt es in der Beschlussvorlage. Die Fläche sei groß genug, es bedürfe nur „geringfügigen Anpassungen“, sie liege „in der Nähe des bisherigen Schaustellerplatzes“ und sei grundsätzlich städtebaulich und landschaftsplanerisch geeignet. Zudem seien „keine Konflikte mit benachbarten oder vorhandenen Nutzungen“ zu befürchten.

Wilhelm Hemberger, Vizepräsident des Landesverbands des ambulanten Gewerbes und der Schausteller, findet die neue Fläche „gerade und gut geschnitten“, lobt die „gute Lage“. Er wohnt selbst am Brennerhof. Dort gibt es etwa 45 Parzellen. Hemberger fürchtet allerdings, dass Anwohner sich daran stören könnten, wenn die neuen Nachbarn mit ihren Lkw’s mit Anhängern nachts über die Straßen rollen.