Hamburg. Ein Akteursnetzwerk will sich um die Vernetzung der Angebote in Allermöhe und Billwerder kümmern. Auch Fördergeld wird vergeben.
Eine gute Nachbarschaft, die Vernetzung der Vereine und weiteren Institutionen in Billwerder und Allermöhe sowie die Integration der im Gleisdreieck lebenden Menschen mit Flüchtlingshintergrund in die Dorfgemeinschaft standen im Fokus des Stadtteilbeirats Mittlerer Landweg (MiLa). Doch das Neubaugebiet Gleisdreieck wurde bereits vor Jahren bezogen und die dort lebenden Menschen sind, soweit überhaupt möglich, ein gutes Stück weit integriert worden. Deshalb endete das staatlich geförderte, von Mitarbeitern der Lawaetz-Stiftung hauptamtlich koordinierte RISE-Projekt Stadtteilbeirat Ende Dezember. Die Institutionen in der Region sehen allerdings weiterhin Bedarf, die Arbeit fortzuführen – und gründeten deshalb das Akteursnetzwerk MiLa, das ausschließlich von Ehrenamtlichen vorangetrieben wird. Das erste öffentliche Treffen ist am Dienstag, 5. März.
Ziele der Folge-Organisation, deren Zustandekommen maßgeblich dem Eisenbahner Turn- und Sportverein (ETSV) Hamburg zu verdanken ist, sind vor allem die Integration aller Kulturen und die Förderung einer guten Nachbarschaft.
Arbeit des Stadtteilbeirats Mittlerer Landweg wird nun von Ehrenamtlichen fortgesetzt
Im Kulturheim am Mittleren Landweg 78 werden sich die Gründungsmitglieder des Akteursnetzwerk – neben dem ETSV das Haus 23, Saga/ProQuartier, fördern & wohnen, Gleis 1 und die Kirchengemeinde Billwerder – von 19 Uhr an allen Interessierten vorstellen und ihre Ziele erläutern, sich untereinander und mit den Besuchern austauschen und erste Entscheidungen treffen. Denn dem Netzwerk stehen 5000 Euro Fördermittel vom Bezirksamt zur Verfügung. Das Geld soll im Laufe des Jahres an Vereine und andere Institutionen verteilt werden, die es gemeinnützig verwenden wollen – etwa Geld für ein Kinderfest oder einen Ausflug benötigen. „Maximal 1000 Euro können beantragt werden. Es geht stets um kommunikationsfördernde Maßnahmen, um Aktionen, die sich mit unseren Zielen decken“, betont Gert Kekstadt aus dem Vorstand des ETSV.
Drei Anträge auf finanzielle Unterstützung sind bereits bei dem Netzwerk eingegangen. Darüber, wer wie viel Fördergeld erhält, entscheiden beim ersten Treffen die Gründungsmitglieder und die ehemaligen Akteure aus dem aufgelösten Stadtteilbeirat. Von der zweiten Sitzung (9. Juli, ebenfalls 19 Uhr im „Kuller“) an sollen auch die Besucher mit abstimmen dürfen, die mindestens zweimal bei Treffen dabei waren.
Wer feiert wo? Wichtig ist auch der Austausch unter den Institutionen
Bei den Zusammenkünften gehe es aber nicht nur um die Vergabe der Mittel, betont Kekstadt: „Wir sind ein Kommunikationsnetzwerk für Allermöhe und Billwerder. Bei den Treffen wollen wir uns auch untereinander austauschen, etwa darüber, wer wo feiert. Oft wissen die Menschen gar nicht, was in ihrer Nähe angeboten wird.“ Kekstadt rechnet mit dem Erscheinen von Vertretern aller in der Bezirksversammlung vertretenen Parteien und der Verwaltung, ehemaligen Stadtteilbeiratakteuren und weiteren Institutionen.
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„Wir freuen uns über neue Mitstreiter – Privatpersonen und Vertreter von Institutionen. Jedermann ist bei den Versammlungen, die es alle drei, vier Monate geben soll, willkommen“, sagt Kekstadt. Gemeinsam mit der neuen Integrationsbeauftragten des ETSV, Anika Janusch, hat er die Gründung des neuen Netzwerks 2023 vorbereitet.