Hamburg. Anbindung für Oberbillwerder: Die Verbreiterung der schmalen Deichstraße beginnt bereits 2025. Auch riesiger Kreisel soll entstehen.

Dieser Sommer wird der letzte sein für die gut 30 Bäume der Allee am östlichen Ende des Billwerder Billdeichs. Schon Mitte 2025 soll der Ausbau der engen Deichstraße und der Umbau ihrer Kreuzung mit dem Ladenbeker Furtweg zum leistungsfähigen Kreisverkehr beginnen. Es geht um die Verkehrsanbindung des neuen Stadtteils Oberbillwerder an die B5, die die Kfz-Frequenz auf der Deichstraße gegenüber heute fast verzehnfacht.

Von bis zu 12.500 Kfz pro Tag statt heute knapp 2000 gehen die Planer hier aus, wenn um 2040 die erwarteten gut 15.000 Menschen in Oberbillwerder wohnen. Doch auch, wenn die Steigerung bis dahin langsam vor sich gehen wird und der Bau der sogenannten „nordöstlichen Erschließungsstraße“ noch gar nicht terminiert ist, die dereinst in der ersten scharfen Kurve des Billdeichs Richtung Zukunftsstadtteil abzweigt: Dessen zweispuriger Ausbau soll samt neuem Kreisverkehr mit 40 Meter Durchmesser „bis Ende 2026 fertig sein“, versprach Projektleiter Frederick Aldenkoven vom Büro Argus im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung.

Anbindung Oberbillwerder: Billwerder Billdeich wird verbreitert

Dafür wird sich das Straßenbild des Billwerder Billdeichs im betroffenen Abschnitt grundlegend verändern. Weil die Straße für die erforderlichen zwei Fahrspuren und die beiderseits abgesetzten Radwege auf doppelte Breite wächst, müssen alle Allee-Bäume im nördlich zur Bojewiese angrenzenden Biotop gefällt werden. Der alte Deich wird ausschließlich in diese Richtung auf rund doppelte Breite erweitert, um die südlich direkt angrenzenden, teils historischen Häuser zu verschonen.

Sie sollen gerettet werden: Die Platanen an der Kreuzung Billwerder Billdeich/Ladenbeker Furtweg bleiben trotz des geplanten Kreisel-Baus erhalten.
Sie sollen gerettet werden: Die Platanen an der Kreuzung Billwerder Billdeich/Ladenbeker Furtweg bleiben trotz des geplanten Kreisel-Baus erhalten. © bgz | Ulf-Peter Busse

Um nicht noch mehr Fläche einzunehmen, wird auf den Bau eines zweiten Fußwegs verzichtet: „Wir belassen es bei dem vorhandenen Gehweg auf der nördlichen Seite“, sagte Frederick Aldenkoven, der im Ausschuss darauf verwies, dass es zu dieser Gesamtplanung bisher kaum Widersprüche von Behörden und Verbänden in der planungsrechtlich vorgeschriebenen Verschickung gegeben habe.

Neuer Kreisverkehr am Ladenbeker Furtweg/Billwerder Billdeich

Gleiches gilt für die Entwürfe des neuen Kreisverkehrs, für den die heutige Kreuzung Billwerder Billdeich/Ladenbeker Furtweg ab Frühjahr 2025 für hier künftig erwartete 16.000 Kfz pro Tag umgebaut werden soll. „Dieser Knotenpunkt wird eine Sonderanfertigung, die genau auf die örtlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist“, warb Aldenkoven für den Kreisel, der die Radfahrer nicht wie üblich in den Autoverkehr führt, sondern mit eigenem, farblich abgesetzten Radweg im Kreisel versieht.

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Was wegen der Schüler der benachbarten Berufsschulen und der nahen Gesamtschule Bergedorf ersonnen wurde, findet auch bei den Fußgängern Niederschlag. Sie erhalten nicht bloß Sprunginseln, sondern breite Zebrastreifen. „Zudem wird dieser Kreisverkehr so gebaut, dass wir möglichst alle vorhandenen Bäume am Ladenbeker Furtweg erhalten können“, ergänzte Bergedorfs Tiefbauchefin Mona Rühle. Offen sei lediglich noch, ob es nördlich des Kreisels in Fahrtrichtung Lohbrügge eine zusätzliche Bushaltestelle geben werde, damit Schüler aus Oberbillwerder ohne Umwege zu den Berufsschulen gelangen.

Nach ihrer Fertigstellung werden Kreisel und neuer Billwerder Billdeich allerdings noch länger auf die vielen Autos warten müssen, für die sie geplant sind: Die ersten Bewohner werden kaum vor 2030 nach Oberbillwerder ziehen. Und die neue Anschlussstelle des Ladenbeker Furtwegs an die B5/Bergedorfer Straße steckt noch immer in den Vorplanungen.