Hamburg. Das erste Treffen startet mit guten Ideen – vom Frauenfestival über Demo bis zum Nachbarschaftsfest. Zweite Runde schon geplant.

Viele Unsicherheiten und Ängste wabern durch eine Gesellschaft, in der Menschen ausgeschlossen werden. Was lässt sich tun, um weltoffen und solidarisch zu sein? Was können insbesondere die Bergedorfer tun? Das fragt sich Sprungbrett-Geschäftsführerin Hanna Gellrich und tat sich mit Cornelia Springer-Fouad zusammen, die die Geschäfte der Bergedorf-Bille-Stiftung leitet, um zu einem Bergedorfer Vernetzungstreffen einzuladen. Frei nach dem Motto: „Wir wollen wachrütteln!“

Ob Initiativen, Vereine oder Stiftungen, Privatpersonen oder Vertreter aus Verwaltung und Politik: Gut 50 Leute kamen zusammen, um erste Ideen zu sammeln und Arbeitsgruppen zu bilden: Zum einen soll ein parteipolitisch neutrales Flugblatt erstellt werden, das auf Bergedorfs Straßen, in Supermärkten und auf Festen verteilt werden kann, um eine höhere Wahlbeteiligung zu erzielen. Denn „die Gruppe der vielen Nichtwähler könnte allein viel erreichen“, glaubt Hanna Gellrich.

Bergedorfer vernetzen sich für mehr Demokratie und Weltoffenheit

Eine zweite Arbeitsgruppe will Nachbarschaftsfeste organisieren, um zu zeigen „Wir sind mehr!“ Auch dies soll die Demokratie stärken und beflügeln, für bessere Aufklärung sorgen. Was noch kann konkret gestartet werden? Dazu gibt es nun am Donnerstag, 22. Februar, ein zweites Treffen um 17 Uhr bei der Bergedorf-Bille-Stiftung. Auch neue Gesichter sind an der Bergedorfer Straße 100 herzlich willkommen (Hintereingang nutzen).

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„Jeder ist zum Brainstormen willkommen“, meinen die Organisatorinnen, wobei die Bille-Stiftung bloß „die Fläche zur Verfügung stellt, also quasi den Platz für einen Garten, auf dem Blumen gesät werden können“. Es soll eine Plattform werden für alle Menschen, die nicht extrem auftreten wollen oder können, so Gellrich: „Viele möchten lieber für etwas sein, also für ein buntes Miteinander. Das fällt leichter, als gegen etwas zu sein.“ Wobei man auch mit den Omas gegen rechts und der Initiative Bergedorf gegen rechts im Austausch sein wolle.

Demo gegen rechts am 2. März in Bergedorf

Viele unterschiedliche Akteure also können sich in dem Netzwerk bündeln und kommunizieren. So könnten etwa auch geplante Veranstaltungen wie Workshops oder Flohmärkte der Idee gewidmet werden, den Zusammenhalt in Bergedorf zu stärken. Manch ein Termin steht längst fest, so die Treffen vom Bergedorfer Rathaus-Bündnis, eine von Bergedorf gegen rechts für den 2. März geplante Demo in Bergedorf, ein jüdisch-muslimischer Dialog am 5. März an der Serrahnstraße, die internationale Woche gegen Rassismus (11. bis 24. März), ein Frauenfestival im Haus im Park am 11. Mai und der Tag der Nachbarschaft am 31. Mai im Körberhaus.

Die Mailingliste kann gern wachsen, gute Gedanken geteilt werden. Es gibt noch viel zu tun, so müssen etwa ein Logo und ein Slogan gefunden, dazu eine Homepage aufgebaut werden, für die die Domain Netzwerk-Bergedorf bereits geblockt wurde. Wer kann was umsetzen? Wer etwa könnte ein Argumentationstraining gegen Stammtisch-Parolen anbieten? Alle Ideen werden zunächst zusammengefasst, zu finden auf der digitalen Pinnwand unter https://padlet.com/stiftung3/bergedorfer_vernetzungstreffen.