Hamburg. In ihrer neuen Podcastfolge von „Fest & Flauschig“ plaudern der Musiker und der Entertainer auch über Bergedorfs neuen Stadtteil.
Hamburgs geplanter neuer StadtteilOberbillwerder hat wahrlich nicht nur Fans: Gerade erst haben sich die Gegner neu formiert, um als Wählervereinigung bei den Bezirksversammlungswahlen anzutreten und so gegen das Vorhaben zu kämpfen. Doch über Bergedorf hinaus weckt das Megaprojekt zumindest Interesse. Nun plaudern sogar der Musiker Olli Schulz und Satiriker Jan Böhmermann in ihrem Podcast „Fest & Flauschig“, Mittwochsausgabe „Boomercringe“, über Oberbillwerder.
Etwa eine Million Hörer wöchentlich folgen dem Duo, das immer mittwochs und sonnabends über Gott und die Welt (meist Letzteres) räsoniert. Mal lustig, mal sauer, mal ein bisschen großspurig, mal kleinlaut, nicht immer politisch korrekt, nicht immer fachlich ganz genau, aber all das mit voller Absicht. Freundschaftliche Dampfplauderei mit Substanz sozusagen.
Podcaster Olli Schulz und Jan Böhmermann plaudern über Oberbillwerder
In der Mittwochsausgabe vom 14. Februar kommt nun Oberbillwerder zur Sprache. Olli Schulz – in Berlin lebender Hamburger mit Wurzeln in Stellingen – hat vom neuen Stadtteil erfahren und ist neugierig: „In Hamburg, hinter Bergedorf“ solle ein „neuer, moderner, sehr grüner“ Stadtteil entstehen, erzählt er. „Viele Familien sollen da hinziehen, das wird auch alles gerade beworben.“ Es werde autofreie Zonen geben und Autoparkhäuser mit Autos oben und Geschäften unten. „Sieht alles sehr modern aus, ich glaube 2028 soll das eröffnen.“
Ein Vorzeigeprojekt? Schulz zieht Parallelen zur Hafencity. „Ich glaube, das ist so ein bisschen das Harte, wenn du in so ein neu erschlossenes Viertel ziehst, als allererste Familie. Die ersten Familien, die das so einleben müssen und alles ist noch so kalt und so frisch und so neu, das würde mich so Überwindung kosten“, meint er. Er sei mehr der Typ für den Altbau. „Ich will irgendwo wohnen, wo schon 100 Jahre vorher Menschen gelebt haben. Ich möchte nicht in so ein neues Viertel.“ Er könne es aber trotzdem verstehen, „weil es wahrscheinlich auch durch Mieten und so eine Möglichkeit ist, als Familie da zu leben“.
Neue Viertel hätten anfangs naturgemäß „keine Identität“, stellt Jan Böhmermann fest. „Es gibt ja keine Geschichten, die man sich erzählt. Weil das einfach ein Feld war.“ Der Satiriker hat gleich mal eine Idee: Ein Dienstleistungsservice, ein Start-up, das solchen Stadtteilen Leben einhaucht. „Eine Gruppe von Sprayern“, witzelt er. Zum „Einwohnen“. Drei bis vier Wochen ein bisschen Party und bisschen Urban Lifestyle, ergänzt Olli Schulz. Mal irgendwo eine Delle, ein unangeleinter Hund, etwas Unordnung eben, das fehlt den neuen Stadtteilen am Anfang, urteilen beide. Was sie sonst noch so meinen, hören sich Interessierte besser selbst an, denn das Duo ist kein Fan herausdestillierter Unterhaltungszipfel. Im jüngsten Spotify-Podcast „Fest & Flauschig“ geht es übrigens noch um viele andere Themen, zum Beispiel um Tiger, die gedopte Pferde fressen.
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Derweil nehmen die Pläne für Oberbillwerder weiter Gestalt an. Kampfmittelexperten suchen aktuell auf der Fläche nach alten Granaten und Bomben. Die ersten vorbereitenden Arbeiten für den Stadtteil Oberbillwerder sollen dann im Herbst dieses Jahres starten. Der Hochbau wird voraussichtlich 2028 mit dem Bau des Bahnhofsquartiers beginnen. In diesem Quartier entstehen unter anderem die ersten beiden der erwähnten Autoparkhäuser (Mobility Hubs), das Schwimmbad und die neue Hochschule für angewandte Wissenschaften mit 5000 Studenten. Insgesamt werden in Oberbillwerder bis zu 6500 Wohnungen für bis zu 18.000 Menschen entstehen.