Hamburg. Es waren Kunden da, auch Personalmangel war nicht das Problem. Dennoch muss der Fischhändler in Lohbrügges Einkaufscenter schließen.

  • Im Juni 2023 eröffnete „Krabbenfischer 2.0“ im Marktkauf-Center Lohbrügge
  • Nun macht der Fischhändler plötzlich wieder dicht
  • Was der Grund für die plötzliche Schließung in Bergedorf ist

Erst im Juni 2023 hatte der Krabbenfischer 2.0 im Erdgeschoss des Marktkauf-Centers in Lohbrügge eröffnet. Jetzt ist schon wieder Schluss. Das Fischgeschäft macht Ende Februar dicht. Auf Instagram hat das Team schon die Abschiedsparty am 29. Februar angekündigt. Betreiberin Patricia Meyburg bestätigte die Entscheidung jetzt gegenüber unserer Redaktion und nennt die Gründe für die Betriebsaufgabe: eine enorme Pechsträhne, die den Krabbenfischer 2.0 im vergangenen Herbst heimsuchte.

„Wir haben sozusagen einen technischen Knock-out erlitten“, beschreibt Meyburg, was ihr im Oktober widerfahren ist. Innerhalb eines Monats gingen ein Wandkühlschrank, ein Kompressor und zwei Verkaufstresen kaputt, in denen die Ware gekühlt den Kunden präsentiert werden kann. Im November trudelte der Kostenvoranschlag ein. „Die Reparatur hätte eine hohe fünfstellige Summe gekostet“, sagt Meyburg.

Fischhändler Krabbenfischer 2.0 muss schon im ersten Jahr aufgeben

Natürlich seien Reparaturen bei der Übernahme des Geschäfts einkalkuliert worden – aber keine so hohe Belastung in den ersten Monaten. Für die Instandsetzung der technischen Geräte hätte das Geschäft für eine unbestimmte Zeit geschlossen werden müssen. Im Dezember fällte die Fischhändlerin daher mit ihrem Partner Luke McKane die Entscheidung, das Geschäft Ende Februar zu schließen.

Der Schritt ist den beiden nicht leichtgefallen. „Wir hatten gerade die Wehen der Eröffnungszeit überstanden“, so Meyburg. Sie seien traurig, den Standort Bergedorf jetzt verlassen zu müssen. „Wir haben aufwendig gekocht, alle Fischsalate in Eigenproduktion hergestellt und hatten das Gefühl, auch viele dankbare und treue Kunden zu bekommen“, sagt die Betreiberin des Fischgeschäfts. Auch der grassierende Personalmangel in der Gastronomie sei weitestgehend am Krabbenfischer 2.0 vorbeigegangen: „Wir hatten ein tolles Team“, sagt die 38-Jährige.

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Ob sich Meyburg und McKane in absehbarer Zeit wieder in der Gastronomie oder im Fischhandel versuchen wollen, ist offen. Patricia Meyburg ist eigentlich ausgebildete Schauspielerin und betreibt das Freilufttheater Stadtgeflüster, bei dem die Zuschauer bei Spaziergängen durch 700 Jahre Hamburger Geschichte geführt werden. „Der Krabbenfischer sollte eigentlich unser zweites Standbein werden“, sagt sie mit leichter Wehmut. Das Center-Management gibt auf Nachfrage bekannt, dass derzeit ein Nachmieter für den Standort gesucht werde. Vorgänger Niko Clausen hatte den Fischladen zwölf Jahre lang geführt.