Hamburg. Karussells, Fußballfeld und ein Ninja-Parcours: Darauf können sich Kinder in Lohbrügge freuen. Was der Eintritt kosten soll.

Chaos – so könnte man die Lage beschreiben: Hier, im früheren Dima-Sportcenter in Lohbrügge, liegen Kabel, Baumaterialien, Handwerkersnacks herum, surren und piepen Baumaschinen, läuft laut das Radio. Es gibt eben viel zu tun in dem Gebäude, das lange leer stand, das im Sommer komplett von Dieben geplündert wurde und das nun, endlich, vermietet ist: Die Finanzbehörde Hamburg bestätigt, dass die städtische Liegenschaft für die vordere Halle „mit einem Betreiber für einen Indoorspielplatz einen langfristigen Mietvertrag geschlossen hat“.

Langfristig, das heißt 20 Jahre, verrät Daniel Prisco, dessen Familie den Indoorspielplatz namens Monkey Island am Havighorster Weg in Lohbrügge eröffnen wird. Fünf Indoorspielplätze dieses Namens betreibt die italienischstämmige Familie bereits in Nordrhein-Westfalen, genauer in Bochum, Bergkamen, Werl, Winterberg und Moers. Weil es bundesweit gar nicht so einfach ist, geeignete Objekte von mindestens 3500 Quadratmetern Größe zu finden, expandiert die Familie nun also in Hamburg.

Indoorspielplatz im früheren Dima-Sportcenter bietet auch Fahrgeschäfte

Die Priscos haben sich vorher in der Stadt genau umgeschaut, kennen sowohl die Mitbewerber wie Jump House und Rabatzz! als auch Pandino und Spielscheune der Geschichten. „Unser Konzept ist etwas anders“, erklärt Daniel Prisco. Weil beispielsweise reine Trampolinhäuser „schnell langweilig werden“, wie er meint, versucht Monkey Island, das Beste aus allen Welten zu kombinieren. So wird es zwar eine riesige, 700 Quadratmeter große Trampolinfläche geben. Aber das ist eben nur eines von mehreren Spielangeboten in der mit viel Bambus gestalteten Halle.

Auch zwei kleine Karussells wird es geben (hier ein anderer Standort), zudem ein Mini-Riesenrad und ein weiteres Fahrgeschäft.
Auch zwei kleine Karussells wird es geben (hier ein anderer Standort), zudem ein Mini-Riesenrad und ein weiteres Fahrgeschäft. © Monkey Island | Monkey Island

Ein mehrstöckiges Klettergerät von 600 Quadratmetern Größe, ein Fußballfeld, ein „Ninja-Parcours“ und eine Autoscooterbahn „richtig wie auf der Kirmes“ sind unter anderem geplant. Außerdem werde es zwei kleine Karussells, ein Mini-Riesenrad und einen „Scheibenwischer“ geben, also ein Fahrgeschäft ähnlich wie auf dem Dom. Für Kleinkinder wird ein eigener Bereich abgetrennt. In einem separaten Raum können zudem Videospiele gespielt werden.

Karussells sind für Kinder im Eintrittspreis von 15 Euro enthalten

Attraktionen wie die Karussells sollen im Preis enthalten sein, „damit nicht alles extra kostet“, so Prisco. Dafür wird es im künftigen Monkey Island aber ausschließlich Tagestickets, also keine Stundenkarten, geben. 15 Euro wird der Eintritt für Kinder kosten und 13 Euro für Erwachsene. Essen und Trinken darf selbst mitgebracht werden, auch das soll den Familien die Kalkulation erleichtern. Allerdings soll sich der Besuch der Gastronomie durchaus lohnen, denn „wir werden zum Beispiel Pizza anbieten“, verspricht Daniel Prisco. Und zwar frisch, „wir kommen schließlich aus Italien“. Pommes und Co. wird es aber auch geben.

Die Trampolinfläche soll in Lohbrügge 700 Quadratmeter groß sein.
Die Trampolinfläche soll in Lohbrügge 700 Quadratmeter groß sein. © Monkey Island | Monkey Island

Drei Millionen Euro investiert die Familie hier im einstigen Dima. Und die Hoffnungen der Priscos sind groß. „Es wird sicher der zweitstärkste unserer Standorte“, zeigt sich der Bauleiter optimistisch. An Bochum mit seinen 7000 Quadratmetern Größe werde Lohbrügge wohl nicht herankommen, denn die hiesige Dima-Halle ist „nur“ etwa 3600 Quadratmeter groß, das angeschlossene Gebäude mit Empfang, Gastronomie, Toiletten etc. nochmal 1000 Quadratmeter. Doch die Familie ist von ihrem Konzept überzeugt und freut sich zudem, dass sie in Bergedorf expandiert, einem der kinderreichsten Bezirke der Stadt Hamburg. Auch auf viele Kindergeburtstage stellt sich das Unternehmen ein, bietet dafür sogar Extra-Räume.

Monkey Island soll im Sommer eröffnen

Nur die Parkplatzsituation bereitet Daniel Prisco noch etwas Sorge. Vor und hinter dem Haus – vor der zweiten, bisher noch nicht vermieteten, kleineren Halle – gibt es insgesamt 130 Parkplätze. Das kann schon mal eng werden, wenn es richtig brummt, vermutet der Bauleiter. „Wir sind deshalb mit den Kleingärtnern nebenan im Gespräch“, sagt er. Vielleicht könnten dort, zumindest in der ruhigen Winterzeit, einige der vorhandenen Parkplätze mitgenutzt werden.

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Ein bisschen Zeit zum Planen und Bauen ist ja noch. Erst circa im Juni 2024 soll der neue Indoorspielplatz fertig sein, wird dann montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr, an Wochenend- und Ferientagen von 10 bis 19 Uhr öffnen. Neue Mitarbeiter werden übrigens auch noch gesucht: etwa 40 Angestellte, Vollzeit, Teilzeit, Minijob, so der Bauleiter. Auch Azubis werden eingestellt: Der Familienbetrieb bildet zum Veranstaltungstechniker aus (info@monkey-island-hamburg.de).

Bis es losgehen kann, haben die Handwerker allerdings noch alle Hände voll zu tun. Nicht nur das Innenleben, auch das Äußere der Halle benötigt dringend eine Schönheitskur. „Wir werden hier bunte Bilder sprayen lassen“, verrät Daniel Prisco mit Blick auf die schmuddelig-braun-grüne Fassade. Mit den kindergerechten Motiven heißt es dann auch optisch: tschüs Dima, hallo Monkey Island.