Bergedorf. Deutsche Bahn investiert in Bergedorf eine halbe Million Euro. Doch was gut klingt, bringt erst mal große Einschränkungen mit sich.
Wie eine Zahnlücke klafft er mitten im Gebäude, erinnert stets daran, dass hier etwas fehlt: Als 2011 der Bahnhof Bergedorf samt ZOB eröffnet wurde, gab es nur einen Aufzug hoch zum Busbahnhof. Ein zweiter sollte folgen, versprachen damals die Planer. Schließlich wurde ein weiterer, noch leeren Fahrstuhlschacht als Reserve direkt daneben gebaut. Doch ein zweiter Aufzug wurde dort nie installiert. Der zweite Schacht blieb zum Ärger vieler Bergedorfer leer. Weil der einzige Fahrstuhl zum ZOB Fahrstuhl gern mal streikte, war hier im Bahnhof immer mal wieder Endstation für Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen.
Das soll sich nun endlich ändern: Mit Baustart am Montag, 29. Januar, rüstet die Deutsche Bahn in Bergedorf nach, investiert eine halbe Million Euro in neue Aufzüge zum Bergedorfer ZOB. Nicht nur der neue Lift wird gebaut, auch der alte Aufzug wird ersetzt. Bis beide hoch zum Busbahnhof fahren, ist jedoch eine Menge Geduld gefragt. Denn die Bauzeit wird mindestens sieben Monate betragen. Zeit, in der beide Aufzüge nicht zur Verfügung stehen.
Deutsche Bahn: Wer die Treppe nicht benutzen kann, sollte den ZOB Bergedorf meiden
„Während der gesamten Baumaßnahme wird der ZOB für mobilitätseingeschränkte Reisende nicht erreichbar sein“, betont eine Bahnsprecherin. Menschen mit Handicap seien gebeten, sich vor Reiseantritt über alternative Routen zu informieren. Im Internet als auch in der App oder telefonisch unter 040/194 49 gebe es dazu Informationen. Zudem unterstütze die Mobilitätsservice-Zentrale (Telefon 030/65 21 28 88) beim Thema barrierefreies Reisen. Zu Beginn der Bauarbeiten seien aber auch Mitarbeiter im Bahnhof Bergedorf präsent und helfen bei der alternativen Reiseroute. Beispielsweise seien die S-Bahn-Gleise in Bergedorf weiterhin per Lift erreichbar.
Schon jetzt weisen Zettel im Bahnhof auf die bevorstehenden Einschränkungen hin. Sieben bis acht Monate werden die Arbeiten dauern – und die Bahn bittet um Verständnis für diesen langen Zeitraum. Denn mit einem einfachen Einbau der Aufzüge sei es bei Weitem nicht getan. Tatsächlich muss der alte Aufzug zunächst demontiert werden. Dann müsse die komplette Technik erneuert und der zweite Aufzug in das bereits bestehende Schachtgerüst eingefügt werden. „Die Montage der beiden Fahrstühle nimmt die meiste Zeit in Anspruch“, heißt es. Bevor die Aufzüge wieder in Betrieb genommen werden könnten, seien zudem „diverse Abnahmeverfahren“ notwendig.
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Die neuen Aufzüge werden dann „mit einem Kommunikationsbaustein zur Fernüberwachung ausgestattet“ sein. Dieser Baustein erfasse den Zustand der Aufzüge permanent und übermittele diese Daten an die Betriebszentrale. Dazu heißt es seitens der Bahn: „Störungen werden durch die eingebauten Sensoren sofort gemeldet. So können Mitarbeiter die Reparatur schneller beauftragen und Ausfälle schneller beheben.“