Lohbrügge. Nach folgenschwerem Einbruch ins Dima Lohbrügge spricht die Stadt als Eigentümerin von „zeitintensiven Maßnahmen“. Der neue Fahrplan.

Die Einbrecher leisteten ganze Arbeit. Irgendwann in der zweiten Juni-Hälfte brachen sie in das einstige Dima-Sportcenter am Havighorster Weg in Lohbrügge ein, rissen Dämmplatten von den Decken, stahlen Kabel und Leitungen, richteten Chaos an.

Ein Chaos, das der Finanzbehörde als Eigentümerin des Komplexes ganz und gar ungelegen kommen dürfte. Denn ursprünglich hatte Hamburg die Hoffnung, bereits im Sommer einen von mehreren potenziellen Betreibern als Mieter für das seit Langem leer stehende Sportcenter gewinnen zu können. Auch ein Indoorspielplatz schien in greifbarer Nähe. Das sei eine „in Betracht kommende Variante“, hatte die Finanzbehörde – genauer der verhandelnde Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) – im März auf Nachfrage bestätigt.

Nach Einbruch ins Dima Lohbrügge: Zeitplan ist nicht einzuhalten

Doch daraus wird wohl nun so schnell nichts. „Die Auswirkungen und dazugehörigen Ermittlungen des jüngsten Einbruchs“ würden nun „zeitintensive Maßnahmen erfordern“, so die Behörde – und meint die notwendigen Reparaturen sowie den Einbau neuer Türen und Schlösser. „Vor diesem Hintergrund ist der im Frühjahr angekündigte Zeitplan, bis Ende des Sommers verbindliche Aussagen zur Nachnutzung treffen zu können, sehr ambitioniert“, heißt es weiter.

Denn hinzu kommt, dass das einstige Sportcenter nach langem Leerstand ohnehin stark sanierungsbedürftig ist. „Veraltete Technik, Vorgaben der energetischen Sanierung“ und insbesondere die Anforderungen an zeitgemäßen Brandschutzes müssten erst umgesetzt werden. Schon um mögliche Genehmigungen für eine neue Nutzung zu erhalten. „Die städtischen Dienststellen arbeiten aber weiterhin daran, den Zeitplan möglichst einzuhalten“´ heißt es aus der Behörde weiter.

Mit einem Betreiber einig war sich die Behörde aber noch nicht – und mag sich dazu und auch zur Indoorspielplatzfrage nicht weiter äußern: „Wegen des laufenden Verfahrens können noch keine Details zu konkreten Ideen und potenziellen Betreibern genannt werden.“

Sachschaden im hohen fünfstelligen Eurobereich

Auch die Finanzbehörde dürfte ein Interesse daran haben, dass bald ein neuer Mieter Ruhe in die Situation rund um das Dima bringt. Denn bisher hatte die Stadt Hamburg an dem Kauf des einstigen Sportcenters wenig Freude: 2015/2016 hatte sie es auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise für 7,5 Millionen Euro erworben, dann aber doch nicht als Unterkunft, sondern nur als Lager genutzt. Danach fielen etliche weitere Ideen für den Standort durch – vom Asklepios-Lager bis zur Gewerbenutzung. Und weil rechtlich an dem Standort sogar ein Bordell möglich wäre, steht ein Verkauf des Gebäudes aktuell nicht zur Debatte.

Immerhin, eine Sorge muss sich die Behörde nicht machen. Der durch den Einbruch entstandene Sachschaden in „hohem fünfstelligen Eurobereich“ könnte durch die Versicherung abgedeckt sein. Für das Gebäude sei, „wie für alle anderen städtischen Immobilien, eine Gebäudeversicherung abgeschlossen“, heißt es auf Nachfrage.