Bergedorf/Boberg. 112.000 Euro Einnahmen durch die beiden stationären Anlagen an der B5 in Bergedorf. Warum das auch eine gute Nachricht ist.
Seit Jahren wirkt die Brückenbaustelle auf der B5 kurz vor Boberg wie eine Art natürliche Verkehrsberuhigung: Weil hier nur langsam gefahren werden kann und auch oft mobile Blitzer stehen, gibt kaum ein Autofahrer direkt hinter der Baustelle ordentlich Gas. Entsprechend gering sind die Einnahmen aus der festen Blitzeranlage, die vor der Kreuzung Heidhorst steht und Tempo 70 überwacht: Nur gut 33.000 Euro waren es im Jahr 2023. Erstaunlich aber: Auch der zweite stationäre Blitzer im Bezirk Bergedorf brachte 2023 vergleichsweise wenig ein.
Auf das Gerät an der B5/Höhe Heckkatenweg fallen laut zuständiger Bußgeldstelle Einnahmen von knapp 79.000 Euro im vergangenen Jahr. Doch 2022 war es deutlich mehr: über 105.000 Euro. Beide Anlagen zusammen kamen in jenem Jahr auf 140.000 Euro Einnahmen. Nun sind es nur noch 112.000 Euro. Und das, obwohl zu schnelles Fahren seit 2021 sogar noch teurer ist, also eher mehr Geld durch Bußgeldbescheide eingenommen wird.
Weniger Einnahmen durch Bergedorfs stationäre Blitzer
Hohe Einnahmen sind allerdings auch ein Zeichen für viele Verstöße. Und vor allem die stationären Blitzer sollen präventiv den Verkehr entschleunigen. An der B5 in Boberg scheint das zu glücken. Dort wurden laut Polizei mehr als fünf Millionen Autos gezählt, die die Anlage passierten. Geblitzt wurden aber nur 2688 Autos (Zahlen bis zur 50. Kalenderwoche). Weil hier auch oft Einsatzfahrzeuge entlang brausen, liegt die Zahl der tatsächlichen Verwarngelder oder Bußgeldbescheide aber deutlich darunter. Laut Bußgeldstelle verteilen sich die Einnahmen auf 969 Anzeigen. Demnach waren nur etwa 0,02 Prozent der Autofahrer hier zu schnell und wurden auch zur Kasse gebeten.
Den Blitzer vor dem Heckkatenweg passieren zwar deutlich weniger Fahrzeuge (gut drei Millionen waren es 2023), dennoch liegt die Zahl der Verstöße deutlich über denen aus Boberg. 4294 Fahrzeuge wurden laut Polizei bis zur 50. Kalenderwoche geblitzt, weil sie schneller als die erlaubten 50 km/h fuhren. Nach Abzug berechtigter Fahrzeuge wie etwa Einsatzwagen verteilen sich die Einnahmen hier laut Bußgeldstelle auf 2032 Anzeigen.
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Die Einnahmen der beiden stationären Bergedorfer Blitzer sind seit Längerem eher rückläufig. 2018 lagen sie beispielsweise noch bei 253.000 Euro, danach sanken sie fast durchgängig. Durchaus ein positiver Trend, denn auch die Zahl der Verstöße nimmt weiter ab, auf längere Sicht betrachtet sogar deutlich (etwa 5000 Anzeigen je Anlage in 2018).
Die meisten Temposünder werden offenbar in anderen Bezirken gestellt. Wie aus der Antwort auf eine CDU-Anfrage von September 2023 hervorgeht, wurden allein an den Neuen Elbbrücken bis August mehr als 1,4 Millionen Euro an Bußgeldern eingenommen – nur durch eine der beiden Anlagen. Auch die Blitzer an der Stresemannstraße sind überaus ertragreich. Einer brachte bis August bereits 1,3 Millionen Euro ein, ein weiterer fast 500.000 Euro.
Das Aufstellen weiterer stationärer Blitzer in Hamburg ist laut jener CDU-Anfrage aus 2023 „zurzeit nicht“ geplant. Wohl auch, weil immer öfter die 18, bald 20 mobilen Geräte eingesetzt werden. Die Blitzeranhänger sind sehr effizient: Bis August 2023 hatte Hamburg mit mobilen Messungen aller Art bereits mehr als 416.000 Raser erwischt und gut 21 Millionen Euro eingenommen.