Bergedorf. Helfer gesucht: Bei Looki in Bergedorf müssen Gehege abgerissen und neu aufgebaut werden. Im Frühjahr soll es eine Neuerung geben.
Beinahe wären die knapp 500 Tiere abgesoffen, die der Verein Looki an der Eschenhofbrücke in Bergedorf beherbergt. Dort stehen die Gehege für Wildtiere seit zwei Wochen gut 15 Zentimeter hoch unter Wasser, dabei können nur die acht Waschbären und sechs Enten schwimmen: „Die Tauben, Schafe, Ziegen und gut 300 Igel haben wir zum Glück alle rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Bloß zwei Hühner haben den Dauerregen nicht überlebt“, sagt Vanessa Haloui, die in ihrer Privatwohnung noch einen Fasan mit Lungenentzündung pflegt.
Drei Igel-Gehege sind eingesackt, und das große Zelt ist unter der Schneelast zusammengebrochen. Jetzt sind erst mal Notlösungen gefragt, so die Vereinsvorsitzende: „Die Hühner stapeln sich übereinander in Hundeflugboxen in unserem Büro.“
Helfer bringen Pumpe, Sand und Schaufeln
Dabei waren viele Menschen einem Hilferuf des Vereins gefolgt: „Am Wochenende kamen locker 100 Leute, um sechs Tonnen Holzhackschnitzel und zehn Tonnen Sand zu bewegen, alle Säcke entlang des Grabens zu verteilen“, freut sich die Tierschützerin über die „bombastische Hilfe“. Auch von einem Vater mit kleiner Tochter: „Die hatten gerade zwei Säcke Spielsand für ihre private Sandkiste gekauft und wollten sie gern spenden. Das war eine furchtbar niedliche Geste.“
Noch hilfreicher indes seien die zehn gespendeten Schaufeln und die warmen Getränke gewesen, dazu eine Pumpe von der Escheburger Feuerwehr und die sechs Tonnen Sand, die das Bergedorfer Bauhaus kostenfrei und schnell vorbeibrachte.
Jetzt indes ist erst mal Winterpause angesagt, denn das Gelände ist teils vereist und teils total matschig. Sobald es taut, geht es weiter, wahrscheinlich am übernächsten Wochenende, 20. und 21. Januar: „Dann brauchen wir ab 12 Uhr kräftige und wütende Männer, die sich gern mit einem Vorschlaghammer austoben“, wirbt Vanessa Haloui. Es gelte, die schimmelnden Holzgehege abzureißen, ein neues Igelhaus zu bauen und das schon bereitliegende Hühnergehege aufzustellen.
Und so wollen sich die Ehrenamtlichen des 2010 gegründeten Vereins einfach nicht aufhalten lassen, haben auch für 2024 große Pläne: Es möge die erste Igel-Klappe Norddeutschlands eröffnet werden – samt Zahlencode und Videoüberwachung. „Dann steht Futter bereit, und es wird eine Wärme-Matte aktiviert“, beschreibt die 42-Jährige das Projekt, das nicht für schwer verletzte Tiere bestimmt ist. Wohl aber wird schnell reagiert, denn mit jeder Aufnahme soll es eine Meldung aufs Handy geben.
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„Wir müssen unbedingt vermeiden, dass uns wieder Hühner über den Zaun geworfen werden oder Igel in den Briefkasten gestopft“, erklärt die Vereinsvorsitzende, die nun Stiftungen nach Spendengeld fragen will, damit die Igel-Klappe möglichst im Frühjahr Wirklichkeit wird.