Bergedorf. Neues Format im Haus im Park mit Luisen-Gymnasium: Schriftsteller und Schüler sprechen über Lebensalltag. Jörg Pilawa schiebt mit an.

Haus im Park – nur was für alte Leute? Das ist Vergangenheit: Die neue Leitung des Hauses im Villenviertel setzt seit der Übernahme des Gebäudes durch die Körber-Stiftung auf generationenübergreifende Angebote und Themen. Wie bei der bald startenden Reihe „Lesen im Park“ mit Promibonus: Für die Moderation konnten die Organisatoren zum Auftakt Showmaster Jörg Pilawa gewinnen.

Der 58-jährige Starmoderator wird den Dialog zwischen dem Lohbrügger Autoren Wolfgang Ising und der Klasse 9a des Luisen-Gymnasiums einleiten. Schriftsteller und Schüler wollen über Ernährung, Erziehung, Schule, Nachhaltigkeit damals und heute sprechen. Was Selbstversorgung im Nachkriegs-Bergedorf bedeutete, was Familie hieß und wie erzogen wurde. Oder ganz profan: Was stand damals eigentlich auf dem Mittagstisch?

Generationen im Dialog: Das sind die Themen im Wandel der Zeit

Ising hat dazu passend das Buch „Die 50er in unserer Siedlung. Selbstversorger in den Nachkriegsjahren“ im vergangenen Jahr veröffentlicht. Darin schildert er Kindheit und Lebensalltag in der Lohbrügger Siedlergemeinschaft zwischen Röprade und Buchenweg. Lebensnah, aber auch durchweg humoristisch, bisweilen optimistisch. Das kommt gut an: „Das Projekt ist mal anders als das, was im Geschichtsbuch steht. Man erfährt es direkt von jemandem, der dabei war“, finden die Lui-Gymnasiastinnen Matilda Meinke und Jana Hartwig.

Für die Schülerinnen bleibt es auch nicht beim Austausch mit dem 73 Jahre alten Ising: Aus „Lesen im Park“ wird ein sehr umfassendes Schulprojekt für alle 9. bis 11. Klassen des Luisen-Gymnasiums. Sie befassen sich über ein gesamtes Schuljahr hinweg mit dem Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahrzehnten.

„WIr freuen uns sehr, dass Jörg Pilawa dem Projekt zu einem guten Start verhilft“, sagt Kerstin Andresen, Projektinitiatorin und Geschäftsleiterin im Haus im Park. Lesen im Park ist ein mehrteiliges Kooperationsprojekt der Gastgeber mit dem Lui. Nach dem Auftakt am 18. Januar folgen noch drei weitere Termine immer donnerstags am 25. Januar, 15. Februar und 29. Februar.

Vorurteile abbauen und sich gemeinsam verabreden

Das Veranstaltungsformat passe bestens zur Neuausrichtung des Hauses am Gräpelweg 8, findet Kerstin Andresen. Denn es soll den Dialog zwischen den Generationen fördern, Verständnis füreinander schaffen und der Einsamkeit im Alter entgegenwirken. Gerade in den aktuellen Zeiten sei es wichtig, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken. „Wir machen die Beobachtung, dass mehr übereinander als miteinander gesprochen wird, dadurch gegenseitige Vorurteile verstärkt werden“, sagt Kerstin Andresen.

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Das soll so nicht sein: Mit gemeinsamen Spielenachmittagen, weiteren Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen setzen HiP und Lui nach. Andresen wünscht sich, dass sich Alt und Jung verabreden und gemeinsam zu den Terminen gehen.

Was genau von Schülerseite kommen wird – noch Zukunftsmusik. Jetzt startet erst mal „Lesen im Park“, hoffentlich mit vielen interessierten Zuhörern: Für die erste Folge am 18. Januar von 11.30 bis 13 Uhr im Offenen Wohnzimmer wird um Anmeldungen gebeten, entweder unter andraesen@haus-im-park.com oder per Anruf unter 0170/778 45 78.