Bergedorf. Die Party auf dem Frascatiplatz in Bergedorf war wieder ein voller Erfolg. Doch es kam auch zu einem größeren Polizeieinsatz.
Endlich volljährig – darauf hatte Lennart Henke eigentlich mit seinen Freunden, der Familie und Bekannten im Clubheim des Spielvereins Curslack-Neuengamme anstoßen wollen. Der Raum des Vierländer Clubs am Gramkowweg war bereits gebucht, dann aber entschied sich der Sohn von SVCN-Trainerlegende Torsten Henke (coachte die Curslacker Fußballer überaus erfolgreich von 2002 bis 2018) doch noch um, fürs Bergedorfer Oktoberfest.
Statt am Alten Bahnhof feierte Henke Junior gemeinsam mit seinem Vater, Schwester Laura und seinen Mitspielern aus der zweiten Herren-Mannschaft des SVCN im Festzelt auf dem Frascatiplatz in seinen Ehrentag hinein. Das Bergedorfer Oktoberfest wollte sich der jüngste Sprössling der Henke-Dynastie wie Tausende anderer Besucher, die von Freitag bis Sonntag auf die Wiesn am Frascatiplatz/Curslacker Neuen Deich strömten, nicht entgehen lassen.
Bergedorfer Oktoberfest ein voller Erfolg – doch auch Bierkrüge fliegen
„Die Feier im Clubheim wird aber nachgeholt“, verriet Papa Torsten. Doppelt (feiern) hält eben besser. Das dachten sich offenbar auch einige Besucher und bestellten möglicherweise ein Maß zu viel. Jedenfalls krachten am Samstagabend nicht nur einige Biergläser auf den Boden, sondern auch einige Tische und Bänke zusammen, nachdem auf diesen etwas zu doll getanzt worden war. „Bitte stellen Sie sich nicht auf die Tische – bitte nicht“, lautete die Durchsage im Festzelt.
Manch einer hatte aber wohl einfach zu viel Energie. Die Polizei musste schließlich zu einem größeren Einsatz ausrücken, als Partygäste beim Festzelt mit dem Sicherheitspersonal aneinandergerieten. Laut Lagedienst der Polizei gab es zunächst eine einfache Auseinandersetzung – dann jedoch griffen einige Beteiligte zu Bierkrügen. Ein Mensch wurde verletzt, musste im Krankenhaus genäht werden. Wer hier warum gegen wen in Streit geraten war, konnte die Polizei am Sonntag nicht mitteilen. Ermittelt wird aber mindestens in einem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung.
3000 Besucher feiern zur Musik der Band Die Wilderer
Die meisten der 3000 Besucher im Festzelt feierten friedlich zur Musik der Partyband Die Wilderer. Das erste Lied der Formation aus dem Spessart: „Auf uns“ lockte allerdings wieder viele Tanzende auf die Tische. Denn schließlich lädt der Refrain des Originalsongs von Andreas Bourani zur kompletten Feier-Ekstase ein: „Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben, auf den Moment, der immer bleibt.“
In Erinnerung bleiben wird die Bergedorfer Wiesn ganz bestimmt vielen Besuchern. Denen, die auf dem Frascatiplatz zueinander fanden und im bläulichen Licht des Festzeltes erstmals die Lippen aufeinander pressten. Und gewiss auch den vielen Fußballern aus dem Bergedorfer Raum, die sich mit ihren Teams eine der begehrten Logen gemietet hatten und dort mit fortlaufender Dauer der „Sause“ verloren gegangene Spiele in glorreich gewonnene Partien verwandelten – natürlich nur gedanklich.
Manch einer feierte die zweite Nacht in Folge
Für so eine coole Fete vergisst man sogar mal seine Müdigkeit und zwängt sich von der Couch auf. „Ich war gestern Nacht auf dem Kiez und bin erst um 8 Uhr morgens zu Hause gewesen. Dann habe ich bis 12 Uhr geschlafen und mich danach ausgeruht. Ich bin zwar etwas später hergekommen, verpassen wollte ich es aber nicht“, sagte der Lohbrügger Marvin Schalitz. Sprach’s und verschwand im Getümmel des Festzeltes, während andere Besucher noch den einen oder anderen kulinarische Leckerbissen an einem der Stände auf dem Platz davor verzehrten.
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„Erst einmal Brotzeit machen“, witzelte Johannes Luanzer, der gemeinsam mit seinem Bruder Florian und den Schoettler-Schwestern Ronja und Sahra sowie Caro Eggert auf der Bergedorfer Wiesn war. Warum es sie ausgerechnet hier hingezogen hatte, obwohl es doch inzwischen in jedem anständigen Möbelhaus in und um Hamburg eine Kopie des Oktoberfest-Originals gibt? „Weil es hier einfach geiler ist“, antwortete Johannes Luanzer.