Bergedorf. Drei Tage wird der Frascatiplatz wieder zur Wies’n. Wer bei der beliebten Gaudi dabei sein will, sollte schnell Tickets kaufen.
Es gibt sie, die einigermaßen stichhaltige Erklärung für den Organisator, warum das Bergedorfer Oktoberfest Jahr für Jahr so gut funktioniert, zum absoluten Anlaufpunkt aller Liebhaber von bayerischer Lebensart wird. „Zum einen ist es unsere Liebe zum Detail in allem, was wir dafür tun. Zum anderen haben wir ausschließlich Original-Bayern auf der Bühne“, sagt Thomas Kock, der Mann hinter der Mordsgaudi auf dem Frascatiplatz, die am verlängerten Wochenende 15. bis 17 September wieder die zünftige Partymeute anlocken wird – mit Neuem, aber auch Liebgewonnenem.
„O’zapft is“ wie immer am Freitagnachmittag um 16 Uhr mit dem handwerklich mehr oder minder feinen Faßanstich: Nirgendwo sonst in Hamburg gibt es ein derartig großes Festzelt, das im vergangenen Jahr nach Angaben der Polizei über drei Tage hinweg 2200 Besucher zählte. Leider für den Veranstalter nicht wesentlich mehr: „Drinnen war die Auslastung richtig gut. Wenn draußen aber wetterbedingt niemand kommt, kannst du das wirtschaftlich nicht mehr aufholen“, meint Thomas Kock. Denn es regnete beim Oktoberfest 2022 häufig, sodass der Jahrmarkt nicht gut besucht war.
Oktoberfest auf dem Frascatiplatz: Aufbau des Partyzelts dauert eine Woche
Doch die vielen Helfer freuen sich schon auf die Ausgabe 2023: Das Festzelt wird von vielen Freiwilligen der TSG Bergedorf über eine Woche lang aufgebaut, geschmückt und vorbereitet. Hier liegt das Epizentrum der zünftigen Besucher, spielen Musiker vom Weißwurst-Äquator wie „Die Wilderer“ groß auf. Während am Freitag eher das jüngere Publikum kommt, sind die Gäste am Sonnabend meist älter, inklusive vieler Amateurfußballer, die Logen fest im Griff haben. Der Sonntag ist dann Familientag. Wer kein Geld für die Festzelt-Sause ausgeben möchte, kann auch im überdachten Biergarten feiern – und dass, ohne Eintritt zu zahlen: „Da gibt es alles, was es auch drinnen gibt: Live-Musik, zu trinken und zu essen“, preist Kock diesen Bereich an.
Der Jahrmarkt wiederum kommt bei der Bergedorfer Oktoberfest-Ausgabe 2023 deutlich attraktiver daher. Viel mehr Kurzweil mit Kinderkarussell, Schießbude, Dosenwerfen und Co., zudem ein „aufgespecktes“ Speisenangebot. Es gibt nicht nur bayerische Spezialitäten wie Leberkäse, Brez’n oder Schweinshaxe, sondern auch Klassiker wie zum Beispiel Currywurst und Co. 26 oder 27 Schausteller sollen es nach Angaben des Neuengammer Veranstaltungsprofis werden, ein sichtbarer Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr.
Neues Online-Reservierungssystem
Kock selbst besucht häufig das Original in München, ist großer Fan von Trachten, Tanz und bayerischer Tradition und nutzt die Gelegenheit, um sich das eine oder andere abzuschauen und auf dem „Fras“ umzusetzen So wie in diesem Jahr das neue Online-Ticketsystem: Auf der Homepage www.oktoberfesthamburg.de sollten alle Oktoberfest-Fans schnell sein.
Die günstigsten Eintrittskarten kosten 18 Euro, dann besteht jedoch keine Garantie auf einen Sitzplatz. Der lässt sich aber für ein paar Euro mehr organisieren, da über den Saalplan Tische reservierbar sind. Alles nachhaltig, weil es genügt, die Tickets auf dem Smartphone zu zeigen und nicht mehr auf Papier auszudrucken. Aber: „Für Sonnabend sind alle Logen bereits seit vier Wochen ausgebucht“, freut sich Thomas Kock über den üblichen Andrang im gigantischen Festzelt.
Es gibt noch andere Möglichkeiten mitzufeiern: Die Bergedorfer Zeitung präsentiert nicht nur das Lederhosen-und Dirndl-Spektakel auf dem Frascatiplatz, sondern verlost noch Tischplätze für den stark nachgefragten Sonnabend, lädt dazu Leser auch in die bz-Loge auf der Fras-Wies’n ein. Die Informationen dazu, wie Leser an der Verlosung teilnehmen können, folgen noch. Darüber hinaus liefert die Wolfenbütteler Schnapsbrennerei „Jägermeister“ eine limitierte Auflage ihrer Kräuterlikörs mit spezieller Optik: „Darauf wird unser Bergedorfer Oktoberfest-Mädchen zu sehen sein, das auch überall plakatiert ist“, freut sich Kock.
O’Zapft is: Kreisschützenfest macht die Sache rund
Neu ist in diesem Jahr auch, dass einige Oktoberfest-Fans schon am Donnerstag, 14. September, losfeiern dürfen. Denn die Bergedorfer Schützengesellschaft begeht in diesem Jahr ihren 175. Geburtstag, darf deshalb schon einen Tag vorher mit geladenen Gästen das Oktoberfest beim Kommersabend einweihen. Am Freitag dann geht die „Feierstunde“ für die Bergedorfer Schützen in der Festzeltloge mit allen anderen Oktoberfest-Fans weiter.
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Und zum Abschluss am Sonntag kommen 13 befreundete Vereine aus der Region zum Kreisschützenfest des Schützenkreises Sachsenwald vorbei. Das Programm ist recht vollgepackt: Vormittags Königsfrühstück, dann Rathausempfang, Festumzug, Proklamationen unter anderem des Oktoberfest-Königs und der musikalische Rausschmiss mit den „Party Kings“ im Festzelt. Wer da noch stehen kann – Hut ab!