Bergedorf. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonard tauscht sich mit Betriebsrat über Innovationspark Bergedorf aus. Was sie wissen will.
Hamburgs rot-grüner Senat macht Tempo bei der Realisierung des Innovationsparks Bergedorf – und die Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sucht den Austausch mit dem Hauni-Betriebsrat: Zuletzt hatten die Hamburger Regierungsparteien SPD und Grüne beschlossen, dass die Hamburg Invest Entwicklungsgesellschaft mbH (HIE), die denn Innovationspark vorantreiben wird, 120 Millionen Euro erhält. Diese Entscheidung soll vor allem das Bergedorfer Bezirksamt entlasten und mehr Leute mit besserer finanzieller Ausstattung für die Entwicklung des Technologiestandorts bereitstellen.
Es ist im Prinzip die Fortführung der erfolgreichen Arbeit des Bündnisses „Hauni muss bleiben“ aus Beschäftigten, Gewerkschaft und Politik. Die Bündnismitglieder hatten die Führungsetage der Körber AG im vergangenem Jahr dazu bewegt, ihre „Fabrik der Zukunft“ für neue Geschäftsfelder am Standort Bergedorf unweit der A25 zu entwickeln und nicht abzuwandern.
Innovationspark Bergedorf: Terminplan bis 2028 steht durch neue Finanzierung
Der Nettelnburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Alexander Mohrenberg meint dazu: „Nun muss die Stadt dafür aber auch die Grundlage schaffen. Wir wollen noch in diesem Jahr die Vorabgenehmigungsreife des Bebauungsplans für den Innovationspark und im kommenden Jahr mit der Realisierung starten.“ Weitere Eckpfeiler der Planung: 2026 soll der Körber Campus und spätestens 2028 der Rest der Parks entwickelt sein. „Wir beschleunigen Planung, Entwicklung, Realisierung und Bau des Gebiets, damit der Innovationsgeist der örtlichen Industrie so schnell es geht durchstarten kann“, betont Mohrenberg, der unlängst die Hauni-Debatte in der Bürgerschaft anmeldete, bevor sie durchgestimmt wurde.
Seinen Heimatbezirk erachtet Politiker Mohrenberg als einen „Bezirk der Arbeit, der insbesondere durch Anlagen und Maschinenbau geprägt“ sei. Mohrenberg betont auch noch mal die „herausragende Arbeit des Bergedorfer Betriebsrats“, der quasi die Hauni-Leitung umgestimmt habe, nicht ins schleswig-holsteinische Stapelfeld zu wechseln, sondern in Bergedorf zu bleiben.
Was Senatorin Leonhard von den Betriebsratshelden wissen wollte
Dieser Betriebsrat hat nun prominenten Besuch bekommen: Hamburgs Wirtschafts- und Innovationssenatorin Melanie Leonhard (SPD) folgte der Einladung an die Kurt-A.-Körber-Chaussee, wurde zunächst im Foyer von Jürgen Heller, Geschäftsführer der Hauni Maschinenbau GmbH, empfangen, um sich dann fast eine Stunde lang im direkten Gespräch den Mitarbeitern zu widmen.
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Der Bergedorfer Hauni-Betriebsratsvorsitzende Uwe Zebrowski empfindet das grundsätzlich und unabhängig von der Finanzspritze für die Entwicklungsgesellschaft als gutes Zeichen. Senatorin Leonhard habe im Gespräch ausdrücklich drei Themen nachgefragt: Hauni als Fabrik der Zukunft, aktive Mitbestimmung der Mitarbeiter sowie den Transformationsprozess. Mit letztgenanntem Punkten sei beispielsweise die sich verändernde Arbeitswelt gemeint, „in der wir als Betriebsrat mitgestalten werden“, sagt Zebrowski.
„Haben als Bündnis einen starken Partner im Rathaus“
Die Bergedorfer Hauni-Mitarbeiter wollen weiter mit der Senatorin in Kontakt bleiben, weil die Gespräche offenbar beiden Seiten gefielen: „Dieser Besuch hat uns sehr motiviert. Wir haben als Bündnis einen starken Partner im Rathaus. Der Senat setzt aus meiner Sicht mit dieser Unterstützung eine Benchmark“, zieht Uwe Zebrowksi ein Fazit.