Hamburg. Zwei Männer sind Ende April in Bergedorf lebensgefährlich verletzt worden. Nun hat die Polizei mehrere Verdächtige festgenommen.
Mehr als vier Wochen nach einer Messerstecherei vor dem Hit-House am Friedrich-Frank-Bogen in Bergedorf hat die Polizei einen 34-Jährigen verhaftet und weitere Verdächtige festgenommen. „Umfangreiche Ermittlungen führten die Strafverfolgungsbehörden auf die Spur von zunächst fünf Tatverdächtigen im Alter von 29 bis 35 Jahren“, sagt Polizeisprecher Sören Zimbal.
Sie stehen im Verdacht, bei einer Auseinandersetzung mit zwei lebensgefährlich Verletzten beteiligt gewesen zu sein. Am 28. April war es während eines indischen Konzerts in dem Veranstaltungsraum unweit der S-Bahn-Station Nettelnburg zunächst zu einem verbalen Streit unter mehreren Besuchern gekommen. Die Auseinandersetzung verlagerte im weiteren Verlauf vor das Gebäude. Dort eskalierte offenbar die Situation. Zwei Männer wurden brutal niedergestochen. Zeugen berichteten, wie einer der Männer mit einer klaffenden Bauchwunde auf dem Asphalt lag.
Polizei nimmt kurz nach der Messerstecherei zunächst drei Männer fest
Die beiden 25 und 35 Jahre alten Inder erlitten lebensgefährliche Verletzungen und wurden in Krankenhäuser gebracht. Inzwischen sind sie laut Polizei außer Lebensgefahr. Noch in der Tatnacht nahm die Polizei drei indische Staatsangehörige in der Nähe des Hit-Houses fest. Doch schnell war klar, dass die Männer nichts mit Messerstecherei zu tun hatten. Sie wurden wieder entlassen.
Ermittlungen der Mordkommission führten nun zu anderen Verdächtigen. Gegen den 34 Jahre alten Haupttäter – ebenfalls ein Inder – sind die Beweise offenbar so stichhaltig, dass die Staatsanwaltschaft beim zuständigen Amtsgericht einen Haftbefehl erwirkte. Zudem stimmte ein Richter sieben Durchsuchungsbeschlüssen für Wohn- und Geschäftshäuser in den Stadtteilen Billstedt, Niendorf, Poppenbüttel und Schnelsen sowie in Norderstedt zu.
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SEK verhaftet Hauptverdächtigen in Schnelsen
Diese wurden am Donnerstag, 25. Mai, vollstreckt. Auch das SEK war bei der Aktion im Einsatz. Die Spezialkräfte der Polizei nahmen den Hauptverdächtigen in seiner Wohnung in Schnelsen fest. Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei diverses Beweismaterial sicher, welches jetzt noch ausgewertete werden müsse. „Darüber hinaus erlangten die Ermittler hierbei auch Hinweise auf einen 41-jährigen Portugiesen als zweiten Beschuldigten“, sagt Zimbal und fügt hinzu: „Ihn nahmen Beamte ebenfalls noch gestern in Niendorf vorläufig fest und führten ihn dem Untersuchungsgefängnis zu. Er muss sich heute vor einem Haftrichter verantworten.“
Drei weitere deutsche Tatverdächtige (29, 33 und 35), die am Donnerstag festgenommen werden konnten, wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen mangels Haftgründen wieder entlassen. Zimbal: „Die gemeinsamen Ermittlungen der Mordkommission und der Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft Hamburg, insbesondere zu den Hintergründen, dauern an.“