Hamburg/Lüneburg. Seine rötliche Perücke wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Wie der 41-Jährige seine Opfer um ihr Geld gebracht hat.
Nach einer Öffentlichkeitsfahndung ist der Polizei am Donnerstag ein Serientaschendieb ins Netz gegangen. Weil er auf den Bildern einer Überwachungskamera, die ihn beim Abheben seiner Beute an einem Geldautomaten zeigen, eine rötliche Perücke trug, wurde er auch der „Perücken-Mann“ genannt.
Polizei fasst Perücken-Mann in Hamburg
Ein 41-Jähriger aus Hamburg war ins Visier der Ermittler aus Uelzen geraten. Daraufhin wurden am Donnerstag in Zusammenarbeit mit der Lüneburger Staatsanwaltschaft und der Hamburger Polizei Wohnungen in Hamburg durchsucht sowie ein Auto, mit dem der Mann gerade unterwegs war.
Dabei fanden die Beamten mehr als 2500 Euro Bargeld, mehrere Mobiltelefone und Kleidung des Täters. Auch die rötliche Perücke befand sich in seinem Auto. Der 41-Jährige wurde vor Ort vorläufig festgenommen und dem Haftrichter beim Amtsgericht Lüneburg vorgeführt. Dieser ordnete aufgrund von zehn aktuellen Taten (Geldbörsendiebstählen und Abhebungen mit den erbeuteten EC-Karten) aus der Region Untersuchungshaft an.
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Perücken-Mann: Uelzener Ermittler gehen von mindestens 23 Taten aus
Mittlerweile gehen die Uelzener Ermittler davon aus, dass der 41-Jährige, möglicherweise mit mehreren Komplizen, seit dem September des vergangenen Jahres in mindestens 23 Fällen ältere Menschen bestohlen hat.
Dabei entwendete er seinen Opfern, die 70 Jahre und älter waren, in der Nähe von Einkaufsmärkten die Geldbörsen und hob dann an nahe gelegenen Geldautomaten Bargeld ab. Die so erlangte Beute wird auf 40.000 Euro geschätzt. Bei den Geldabhebungen trug der Mann fast immer die auffällig rötliche Perücke, die ihm jetzt bei der Durchsuchung zum Verhängnis wurde.
Die Polizei hält eine Vielzahl von weiteren Taten in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein für wahrscheinlich. Die Ermittlungen dauern an.