Bergedorf. Regierungsfraktionen von SPD und Grünen beantragen große Lösung mit „fünf bis sechs“ 25-Meter-Bahnen und Liegewiese unter freiem Himmel.
Das Bille-Bad bekommt Konkurrenz: Geht es nach den Wünschen der Fraktionen von SPD und Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft, wird das geplante neue Schwimmbad an Oberbillwerders Fußgängerzone sogar nahezu vergleichbar groß. Die Regierungsfraktionen fordern in einem gemeinsamen Antrag für die Sitzung am Mittwoch, 10. Mai, neben dem Wettkampfbereich mit 25-Meter-Bahnen auch ein Lehrschwimmbecken mit geringer Wassertiefe für Gesundheits- und Rehasport sowie eine große Liegewiese im Außenbereich.
„Der Antrag entfacht wichtigen Rückenwind für unsere Bergedorfer Wünsche, in Oberbillwerder ein attraktives zweites Schwimmbad für den ganzen Bezirk zu bauen“, sagte Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann in einer ersten Reaktion. „Unser Bille-Bad am Reetwerder im Bergedorfer Zentrum wird heute schon sehr stark genutzt. Es ist wichtig, dass der Neubau in Oberbillwerder sowohl im Freizeitbereich, als auf für das Schul- und Vereinsschwimmen eine echte Alternative sein wird.“
Schwimmbad liegt 50 Meter vom S-Bahnhof Allermöhe entfernt an der Einkaufsstraße
Genau das fordern die Regierungsfraktionen jetzt vom Senat, indem sie deutlich über das bisherige Minimum von vier Wettkampfbahnen hinaus gehen und in ihrem Antrag von „einem für die Öffentlichkeit zugängliches Schwimmbad in größeren Abmessungen mit fünf bis sechs 25-Meter-Bahnen“ sprechen. Zudem soll „die Errichtung eines geeigneten Kursus- beziehungsweise Lehrschwimmbeckens sowie einer attraktiven Außenliegenwiese geprüft werden“.
Die Wiese wie auch das kaum 50 Meter vom S-Bahnhof Allermöhe entfernt an der zentralen Einkaufsstraße Oberbillwerders gelegene Schwimmbad tauchen übrigens schon im Funktions- und Gestaltungsplan des neuen Stadtteils auf, den die Planer der städtischen IBA Hamburg im März im Bergedorfer Stadtentwicklungsausschuss vorgelegt haben. Dort hat die Liegewiese sogar direkten Anschluss an den inneren Grüngürtel des Zukunftsstadtteils, den sogenannten Grünen Loop.
Schwimmbad wird im Standard eines Niedrigenergiehauses geplant
Die sportpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion Juliane Timmermann sieht in der geforderten Großzügigkeit der Schwimmbad-Planung „ein Bekenntnis zum Schwimmenlernen für alle Kinder und Jugendlichen in Bergedorf und darüber hinaus“. Grünen-Fraktionschefin Jennifer Jasberg, selbst Bergedorferin, betont zudem „die möglichst energieautarke Bauweise“, wie sie bereits im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde: „Dieses Schwimmbad wird im Standard eines Niedrigenergiehauses und mit der Nutzung lokaler Energieressourcen geplant.“
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Gemäß Beschlussvorlage soll der Senat das alles in einem „tragbaren Finanzierungskonzept“ zusammenführen, das der Bürgerschaft bis zum Ende des Jahres vorzustellen ist. Darin müssen neben einem Betrieb durch die städtische Bäderland GmbH „auch alternative Nutzungskonzepte und Trägermodelle“ einbezogen werden.
Als Bestandteil des zentralen Bahnquartiers, das als erster Teil von Oberbillwerder auf den Wiesen nördliche der S-Bahnstation Allermöhe gebaut wird, dürfte mit den Arbeiten am Schwimmbad wohl 2027 begonnen werden. Die ersten Badegäste werden dann spätestens 2030 hier das ganze Jahr über ins Wasser springen können.