Bergedorf. Klinik Bethesda Bergedorf sieht große Gefahr für Senioren. Die Klinik ändert die Besuchsregeln. Was nun gilt.
Corona ist alltäglich geworden – allerdings mit gefährlichen Nebenwirkungen. Das zeigt sich in diesen Tagen im Agaplesion Bethesda Krankenhaus. Die Klinik am Glindersweg in Bergedorf versorgt aktuell zehn Corona-Patienten im Alter von 65 bis 101 Jahren. Das sind so viele wie im Durchschnitt der vergangenen Wochen. Doch erstmals liegen jetzt sogar zwei von ihnen wegen ihrer Corona-Infektion auf der Intensivstation, einer muss sogar künstlich beatmet werden.
Gleichzeitig hat der Krisenstab des Krankenhauses entschieden, die Besuchsregeln zu lockern: „Ab sofort können alle Patienten, die nicht infektiös sind, auch mehrere Gäste am Tag empfangen“, sagt Klinik-Sprecher Matthias Gerwien. Für sie falle die Regel „Ein Besucher für eine Stunde pro Tag“ weg. Eingeführt wird sie jetzt für infektiöse Patienten, die bisher noch gar keinen Besuch empfangen durften.
Mehr Besucher willkommen – aber mit negativem Schnelltest
Besuchszeiten sind weiterhin täglich von 14 bis 20 Uhr, FFP-2-Masken und ein aktueller negativer Schnelltest Pflicht. Getestet wird im Container vor dem Haupteingang.
„Es geht uns darum, ein Stück mehr Normalität in den Klinik-Alltag für unsere Patienten zu bringen“, sagt Gerwien, der aber keine Entwarnung vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus gibt. „Wie wir an unseren Patienten sehen, sind es weiterhin vor allem Senioren, denen schwere Krankheitsverläufe drohen. Und die Zahlen steigen“, verweist er auf die Hamburger Krankenhaus-Statistik. Danach ist die Zahl der in den Kliniken der Stadt behandelten Corona-Patienten gerade binnen einer Woche von 283 auf 343, also um über 20 Prozent nach oben geschnellt. Die meisten der Betroffenen sind über 60 Jahre alt.
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Gerwien rät dringend zum Auffrischen des Corona-Schutzes: „Die vierte Impfung ist in jedem Fall sinnvoll, auch weil sich die Menschen im Alltag immer weniger schützen. Gleichzeitig gibt es eine riesige Dunkelziffer an Infizierten, weil sich nur noch sehr wenige Menschen regelmäßig testen lassen.“