Hamburg. Neben der „Tattoo-Charity-Aktion“ bekommt der Verein Looki in Bergedorf auch Hilfe von starken Männern aus Eisenhüttenstadt.

Sie sind groß, muskulös und am ganzen Körper tätowiert: „Das sind richtige Schränke. Und tatsächlich haben die Jungs schon mal bei der Vox-Serie ,Harte Hunde’ mitgemacht“, schwärmt Vanessa Haloui, die das Team jetzt für ihr Tierschutz-Projekt engagieren konnte: Diese Woche werden die helfenden Hände in Bergedorf kräftig zupacken, denn in der Igel- und Wildtierstation des Vereins Looki gibt es allerhand zu tun. Und ganz nebenbei wird auch noch tätowiert.

Das Kernteam namens „Augen Auf! Wir helfen Tieren“ besteht aus sechs Frauen und Männern, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich ihre Man- und Girl-Power einsetzen – zumal sie von vielen Handwerksbereichen Ahnung haben: Da sind Dachdecker, Zimmerer und Maurer dabei, ebenso Schlosser, Wasser- und Heizungs-Installateure sowie Hoch- und Tiefbauer. In Hamburg werden sie von der Partner-Tierstation Terra Mater betreut, ein Mitglied im Hamburger Tierschutzbeirat.

Tierschutzverein Looki bekommt Hilfe von kräftigen Männern

Aus Eisenhüttenstadt kommen sie nun vom 24. bis zum 27. November und vom 8. bis zum 11. Dezember zu Looki an den Pollhof, denn noch vor dem Winter muss unbedingt einiges gebaut werden. „Wir haben von den Grünen 20.000 Euro aus Tronc-Mitteln zugesprochen bekommen, um ein Tiny House zu bauen. Außerdem muss noch das Außengehege für die vier jungen Waschbären fertig werden“, erklärt Vereinsvorsitzende Haloui.

Loona und Moon sind die neuen Mitbewohner in der Wildtierstation von Looki am Pollhof. Vanessa Haloui lässt für Waschbären ein Außengehege bauen.
Loona und Moon sind die neuen Mitbewohner in der Wildtierstation von Looki am Pollhof. Vanessa Haloui lässt für Waschbären ein Außengehege bauen. © BGDZ | Jan Schubert

Sie fürchtet die nächste Sturmsaison, denn im Februar hatten Sturmtiefs zuletzt viele Gehege und Volieren beschädigt, wurden Wege unterspült und sackten ab, wurden die Dächer über Hühner- und Schafstall undicht. Auch mussten die Ehrenamtlichen das Futterlager und die Quarantänestation reparieren.

„Jetzt soll alles besser werden“, freuen sich die Tierfreunde auf das Helferteam, das aus „mindestens acht Jungs besteht“. Das sei wichtig, schließlich seien 90 Prozent der Ehrenamtlichen im Verein weiblich, könnten also nicht mal so einfach dicke Holzstämme schleppen.

„Tattoo-Charity-Aktion“ in der Jugendherberge in Geesthacht

Aber auch die Damenwelt kann helfen – wenn sie ein Lippen- oder Lidstrich Permanent Makeup mag. Dafür wird Diana zuständig sein, während sich Alex um Hyaluron-Polster kümmert: Zeitgleich zu den Bauarbeiten in der Wildtierstation können sich Interessierte nämlich verschönern lassen. Bei der „Tattoo-Charity-Aktion“ in der Geesthachter Jugendherberge werden sich zudem fünf Tätowierer mit Farben und kreativen Ideen der Haut-Kunst widmen. Sie versprechen: „Du lässt dich tätowieren – und der Preis, den du bezahlst, wandert zu 100 Prozent direkt in den Looki-Tierschutz.“

Allerdings sollte sich vorab anmelden, wer sich zur Berliner Straße 17 nach Geesthacht aufmacht, wo zwischen 12 und 19 Uhr tätowiert wird. Dazu hat jeder Künstler seinen eigenen Stil und eine Telefonnummer – zu finden unter www.wildtierstation-bergedorf.de.

Der Verein Looki braucht übrigens ständig Unterstützung, da täglich etwa 400 Tiere zu versorgen sind. Da gibt es 200 Igel, 41 Hühner, 15 Wachteln, 78 Tauben, sieben Laufenten und vier Kamerunschafe, die mit der Flasche aufgepäppelt wurden. Wegen Personalmangel und Umbauten ist die Station allerdings vorerst für die Öffentlichkeit geschlossen. Ein Besuch ist nur noch freitags und sonnabends zwischen 14 und 16 Uhr möglich – bei vorheriger Terminabsprache. stri