Hamburg. Bergedorf-Bille startet das Wohnen der Zukunft und baut Gebäude an der B5 um. Wo im Bezirk ebenfalls Wohnungen geplant sind.
Die 80 Mitarbeiter im Verwaltungssitz der Baugenossenschaft Bergedorf-Bille packen demnächst ihre Koffer: Sie ziehen um in die hochmodernen Büros ihres Neubaus am Bergedorfer Tor. Kaum weniger innovativ ist allerdings auch das, was aus dem Altbau werden soll: Exakt 17 Komplexe mit sogenannten Cluster-Wohnungen werden an der Bergedorfer Straße 118-122 entstehen.
Hinter dem Begriff verbirgt sich ein Konzept für das Wohnen der Zukunft in beengten Großstädten. Es geht um vergleichsweise kleine Wohnungen mit Bad und Küche, die sich mit ihren direkten Nachbarn verschiedene Gemeinschaftsflächen teilen. Darunter etwa eine großzügige Wohnküche, ein geräumiges Homeoffice und vielleicht auch ein Spielzimmer für die Kinder. Die Miete der Gemeinschaftsflächen teilen sich alle Mitglieder des Clusters. Das macht das Wohnen billiger.
Wohnen der Zukunft: Bergedorf-Bille baut Cluster-Wohnungen
Damit ist dieses Projekt das modernste in der 2023er-Neuauflage des Bergedorfer Wohnungsbauprogramms, das gerade durch die politischen Gremien geht und im Dezember von der Bezirksversammlung beschlossen werden soll. Insgesamt 44 Projekte mit mehreren Tausend Wohnungen werden auf den 65 Seiten beschrieben, die im kommenden und den folgenden Jahren umgesetzt werden können. Sieben von ihnen wurden wie das Cluster-Wohnen im alten Verwaltungssitz der Bergedorf-Bille neu aufgenommen.
Größtes ist die Nachverdichtung auf dem Areal der 1960er-Jahre-Bauten links und rechts von Binnenfeldredder und Max-Eichholz-Ring in Lohbrügge-Nord. Bis zu 150 Wohnungen sollen dort ab 2024 auf den großzügigen Grünflächen zwischen der vorhandenen Bebauung errichtet werden.
50 Mietwohnungen sollen im Park am Kurt-Adams-Platz entstehen
Weitere rund 50 Mietwohnungen schlagen die Stadtentwickler des Bezirks im wenige Hundert Meter entfernten Park beim ehemaligen Spielhaus am Kurt-Adams-Platz vor. 2025 könnten hier die Bauarbeiten beginnen, die natürlich eng mit der benachbarten Kita, den neuen Nutzern des Spielhauses und der Auferstehungskirche abgestimmt werden müssen.
Im selben Jahr könnten 30 Wohnungen auf dem bereits freien Areal am Höperfeld/Ecke Köhnckeweg gebaut werden, wo einst ein Einfamilienhaus stand. Hier schlägt das Bezirksamt einen Neubau mit Tiefgarage und in gleicher Höhe wie die Nachbarschaft vor.
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Seniorenzentrum wird um 340 Wohnungen erweitert
Um Senioren geht es, wenn wohl schon 2023 das alte Pastorat am Schulenbrooksweg/Ecke Saarstraße abgerissen wird. Rund 30 Wohnungen in zweigeschossiger Bauweise sind hier zur Erweiterung des benachbarten Seniorenzentrums Dr. Carl Kellinghusen vorgesehen.
Noch schneller wird es in der alten Bergedorf-Bille-Verwaltung vorangehen: Weil dort nicht abgerissen, sondern nach den Plänen eines bereits abgeschlossenen Architektenwettbewerbs nur umgebaut wird, könnten die neuen Bewohner vielleicht sogar schon im kommenden Jahr einziehen. Vorgesehen ist, den Altbau zu sanieren und mit einer Holzkonstruktion aufzustocken.
Nach Vorgabe des Bezirksamts muss angesichts der Lage an der viel befahrenen Bergedorfer Straße dem Lärmschutz und der Luftqualität in den Wohnungen große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zudem steht das Nachbargebäude an der Kreuzung Vierlandenstraße unter Denkmalschutz, was besonderes Fingerspitzengefühl bei der geplanten Aufstockung erfordert.