Hamburg. Die ersten Entwürfe konnten bei der Zwischenpräsentation nicht überzeugen. Ob die neun finalen Vorschläge besser ankommen?
Es klafft eine riesige Baugrube voller grauer Betonbrocken, wo bis vor vier Wochen noch Bergedorfs kleines Karstadthaus stand. Doch das halbwegs aufgeräumte Trümmerfeld gleich neben der Außengastronomie auf dem Bergedorfer Markt soll Symbol sein für den schnellen Weg der Einkaufsstraße Sachsentor zur City der Zukunft.
Das versprechen jedenfalls Bezirksamt sowie Investor – und laden zur zweiten Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung an den Neubauplänen gleich beider Ex-Karstadt-Immobilien ein. Kritik und Anregungen der Bürger sind ausdrücklich gewünscht und sollen in das Votum der Fachjury einfließen.
Bergedorf: Großes Karstadtgebäude wird 2024/25 abgerissen
Los geht es in drei Wochen, am 11./12. November, zunächst mit den finalen Entwürfen von neun Stadtplanungsbüros unter dem Titel „Entwicklung der Bergedorfer Innenstadt“. Sie schaffen Grundlagen für künftige Neubauten auf den Flächen des „großen“ Karstadthauses im Sachsentor sowie des Parkhauses dahinter. Beide werden voraussichtlich 2024/25 abgerissen. Gezeigt werden die Entwürfe im Einkaufszentrum CCB auf der ehemaligen Fläche von Jack Wolfskin, und zwar am Freitag, 11. November, von 13 bis 19 Uhr sowie am Sonnabend, 12. November, von 9 bis 15 Uhr.
Experten der Hamburger Stadtentwicklungsgesellschaft steg werden die Präsentation organisieren, vor Ort die Wertungsbögen verteilen und alle Fragen beantworten. Das gilt auch für das Finale des Architektenwettbewerbs um den Nachfolger von Karstadt am Bergedorfer Markt. Die sieben Entwürfe dazu stellt steg zwei Wochen später auf derselben CCB-Fläche aus: Freitag, 25. November, von 13 bis 19 Uhr und Sonnabend, 26. November, von 9 bis 15 Uhr.
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Ende November kürt eine Jury den Siegerentwurf
Vier Tage später kürt eine Fachjury um Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing und Bergedorfs Baudezernent Lars Rosinski den Sieger – und damit das Gesicht des ersten Neubaus von Bergedorfs City der Zukunft. Die Messlatte dafür liegt hoch: „Wir wollen einen zentralen Anstoß für unsere Innenstadt und für die Aufwertung ihres Erscheinungsbildes legen. Gesucht werden neue Impulse für die Belebung und Nutzungsmischung im Herzen Bergedorfs.“
Konkret gefordert ist laut Ausschreibung eine „standortprägende Immobilie mit innovativem Charakter“, die eine „überzeugende eigene Identität entwickelt und gleichermaßen das städteräumliche Umfeld bereichert“.
Ob das gelingt bleibt abzuwarten. Bei der öffentlichen Zwischenpräsentation im September konnten die Entwürfe nicht überzeugen: Vielen Büros fehlte da noch der Blick für die prominente Lage, die aus Sicht der Bergedorfer einen repräsentativen und einzigartigen Neubau erfordert.