Hamburg. In der Innenstadt gibt es jetzt digitale Schaufenster. Welche Läden mitmachen und wie das Einkaufen per QR-Code funktioniert.

Die Strickjacke im Schaufenster, die wäre es. Doch leider, es ist Sonntag, der Laden ist zu, und Zeit zum Wiederkommen ist auch nicht. Kein Problem in Bergedorf: Denn in der hiesigen Innenstadt nimmt das im April angelaufene Projekt digitales Schaufenster an Fahrt auf. Mithilfe von QR-Codes am Ladenfenster können die Kunden ganz schnell zu ihrer Lieblingsware klicken und sie – sofern gewünscht – auch gleich online bestellen, rund um die Uhr. Das Projekt digitales Schaufenster wird jetzt auch über zwei neue Werbe-Schaufenster bekannt gemacht.

Gegenüber dem mächtigen Onlinehandel, der nie geschlossen ist, haben Einzelhändler oft das Nachsehen. Das digitale Schaufenster setze genau da an und solle eine „Brücke zwischen Einzel- und Onlinehandel schaffen“, heißt es aus dem Bergedorfer Bezirksamt: „Es unterstützt den Händler und Dienstleister dabei, online präsent zu sein.“ Kunden könnten zielgenau das bestellen, was sie im Fenster gesehen haben.

Innenstadt Bergedorf: QR-Codes öffnen das digitale Schaufenster

Bisher beteiligen sich die Haspa, N&S-Werbetechnik, die Koffeinschmiede, der Weinhandel Heinrich von Have, Juwelier Jean Koch und die Modeläden Azul, Cara sowie Alberte&Albertine an der Aktion. Die QR-Codes zu benutzen, ist ganz einfach: Der Kunde hält einfach seine Handy-Kamera auf den Code. Zu sehen ist dann ein kleiner Link der Start-up-Firma ViWiQ, die das digitale Schaufenster mit dem Bergedorfer Leerstandsprojekt FLEKS umgesetzt hat.

Wer auf den Link tippt, erhält ein Foto des jeweiligen Schaufensters angezeigt. Kleine Punkte kennzeichnen dort jeden einzelnen Artikel. Die Punkte können wiederum angetippt werden – es erscheint dann eine kurze Information samt Preis und der Möglichkeit, das Lieblingsstück in den Warenkorb zu legen und zu bestellen.

Das digitale Schaufenster lässt sich auch am heimischen PC aufrufen

Damit sich das digitale Schaufenstershopping herumspricht, wird für das Projekt nun emsig geworben. Im leer stehenden Sachsentor 63 ist auf zwei bunt beklebten Fensterflächen eine Übersicht der teilnehmenden Geschäfte zu finden, samt der QR-Codes. Doch Kunden können auch von zu Hause aus in der Bergedorfer City shoppen: Auf www.mein-bergedorf.de gibt es jetzt die neue Rubrik „Digitales Schaufenster“, auch da kann jeder Laden und jeder Schaufensterartikel angeklickt werden.

Die Bergedorfer Kultur komme im Projekt aber ebenfalls nicht zu kurz, heißt es aus dem Bezirksamt. Das FLEKS-Team gestaltete in Kooperation mit dem BID Bergedorf und Schuh-Bode ein weiteres Schaufenster am Kaiser-Wilhelm-Platz. Dort, wie auch am Sachsentor 63, finden sich QR-Codes von Bergedorfer Kultureinrichtungen wie dem BeLaMi, dem Jazzclub , den Bergedorfer Musiktagen, dem Happy Billard, Serrahn­Eins oder der Klangbar. Die QR-Codes führen zum Veranstaltungsprogramm der jeweiligen Kultureinrichtung.

Teils des Programms zur Belebung der Bergedorfer Innenstadt

Das Projekt digitales Schaufenster ist Bestandteil der Integrierten Stadtteilentwicklung (Rise) für Bergedorf-Süd. Seit Dezember 2021 gibt es darin ein Leerstandsmanagement, um die Innenstadt zu beleben und die Akteure zu vernetzen. Dieses Leerstandsmanagement wird laut Bezirksamt mit rund 137.000 Euro finanziert – und ein Teil davon ist wiederum das Projekt FLEKS (Flächen- und Erdgeschoß Koordination). Hier werden durch das Bezirksamt Bergedorf und die steg Hamburg unterschiedliche Themen zur Belebung der Bergedorfer Innenstadt angesprochen und gezielte Aktionen initiiert.