Hamburg. Eigentümer der Fläche zwischen Sander Damm und B5 möchte mit der Verwaltung ein Nutzungskonzept entwickeln.
Schritt für Schritt ist das „Bergedorfer Tor“ in den vergangenen Monaten in die Höhe gewachsen. Der Rohbau an der B5 soll schon bald vollendet werden und seinem Namen gemäß das „Tor“ zur Bergedorfer City sein. Doch gleichzeitig lenkt das Großprojekt den Blick auf ein ganz anderes Areal. Denn noch vor dem „Tor“ gelegen, auf der anderen Seite der Eisenbahnbrücke, liegt das wohl letzte leere Citygrundstück im Dornröschenschlaf: die Insel zwischen B5, Sander Damm und Kurt-A.-Körber-Chaussee. Ihre Zukunft soll nun gestaltet werden.
Ganz leer ist die prominent gelegene Fläche zwar nicht: Der Landesbetrieb Verkehr hat hier seinen Sitz, daneben eine Jet-Tankstelle. Doch weite Teile des insgesamt etwa 7000 Quadratmeter großen Areals liegen brach, sind überwuchert von Gestrüpp. Auch rund um die provisorische Unterkunft der Postbank-Filiale, die einst hierherzog, als die alte Hauptpost für das „Bergedorfer Tor“ abgerissen wurde, wuchert das Unkraut. Aktuell sucht die Postbank nach einem neuen Standort in Bergedorf.
Eines der letzten freien Grundstücke im Kernbereich
Doch Grund zur Eile gibt es nicht, denn es gibt noch keinen Masterplan für das Areal, nicht einmal eine Idee, wie die leeren Flächen genutzt werden könnten. „Ich habe das Bezirksamt darum gebeten, gemeinsam mit mir ein Nutzungskonzept zu entwickeln“, sagt Eigentümer Hans-Werner Maas. Dem Bergedorfer gehört fast die gesamte Fläche mit Ausnahme der Ecke, auf der das Wohnhaus steht. Und er weiß um die Bedeutung, die der Bebauung zukommt: Es ist eines der letzten freien Grundstücke im Kernbereich – und bietet deshalb Raum für viele Ideen.
Maas hofft auf einen gemeinsamen Weg mit Verwaltung und Politik. Denn vor etwa 15 Jahren war er an der Bergedorfer Politik gescheitert, als er auf dem Areal einen Edeka-Supermarkt mit Büroflächen darüber bauen lassen wollte.
Bezirksamt betont auf Nachfrage Gesprächsbereitschaft
Seitdem wurde kaum noch konkret über die Fläche nachgedacht. Zwar gab es Überlegungen, die in die Jahre gekommene Bergedorfer Feuer- und Rettungswache vom Sander Damm hierherzuverlegen. Doch das Projekt verlief im Sande.
- Im Stadtrundgang Bergedorfs Bausünden auf der Spur
- Bund lässt Wohnungen in Hamburg leer stehen – die Gründe
- Paar bekommt Drillinge – doch ihr Zuhause steht noch nicht
Eigentümer Maas würde nun gern „zeitnah“ Ideen entwickeln. Das Bezirksamt gibt sich dazu zunächst einsilbig. Aktuell sehe das geltende Planrecht auf dem Areal ein Gewerbegebiet vor – ob der Eigentümer anderes plane, sei derzeit nicht bekannt, heißt es auf Nachfrage. Um dann aber doch die Gesprächsbereitschaft zu betonen.
„Das Bezirksamt hat ein natürliches Interesse daran, dass sich Cityareale in Bergedorf gut entwickeln. Daher stehen wir Gesprächen mit dem Eigentümer immer offen gegenüber“, so Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann. „Bei den dort vorhandenen Flächen handelt es sich planungsrechtlich um Gewerbeflächen an sehr zentraler Lage. Insoweit stellen diese Flächen ein wertvolles Entwicklungspotenzial für Bergedorf dar.“