Hamburg. Nach Abendblatt-Bericht über Vorgehen des Bezirks Altona gegen Bundesbehörde neue Zahlen zu ungenutzten Wohnungen.

Nach dem Abendblatt-Bericht über das Verfahren des Bezirksamtes Altona gegen die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat die Bundesbehörde eingeräumt, dass in Hamburg derzeit 61 der 264 Wohnungen in ihrem Besitz leer stehen. Doch dafür gebe es Gründe. So gebe es bei 37 Wohnungen eine „ungeklärte Erbbausituation“ oder offene Planungsfragen. Darüber spreche die Bima mit der Stadt. 17 Einheiten seien in der Sanierungsplanung, fünf würden wegen der Mieterfluktuation demnächst wieder vermietet.

Für einige Wohnungen in Nienstedten, Lurup und Osdorf habe man bereits konkrete Pläne. Sie sollen zwischen dem dritten Quartal 2022 und Mitte 2023 saniert werden. Danach stehen sie allerdings zunächst Bundesbeamten zur Verfügung. Nach Auskunft eines Bima-Sprechers sollen die Wohnberechtigten in der Nähe ihres Dienstortes untergebracht werden. Nur wenn diese Nachfrage befriedigt ist, vermietet die Bima an „private Dritte“. Die Preise bewegen sich nach Auskunft der Behörde „am unteren Rand des lokalen Mietspiegels“.

Leerstand: Bima will trotzdem neue Wohnungen bauen

Die Bima will keine Wohnungen mehr verkaufen, sondern neue zu ihren bestehenden 38.000 bauen. Bis zu 8000 Wohnungen sollen bundesweit neu entstehen, 3000 bis zum Ende des Jahres 2024. Und was Bußgelder des Bezirksamtes und die erste verstrichene Frist angehe, heißt es: „Mit Schreiben vom 13. April 2022 ist die Hansestadt über den Status der Leerstände und die geplanten Maßnahmen innerhalb unserer Wohnliegenschaften in Hamburg-Altona informiert worden. Zukünftig werden wir die Stadt wiederkehrend informieren und termingerecht zuarbeiten.“

Das Bezirksamt Altona hatte wie berichtet ein Verfahren gegen die Bima eingeleitet. Eine Mahnung wurde bereits ausgesprochen. Der nächste Schritt wäre eine gebührenpflichtige "Anordnung zur Auskunft" über leerstehende Wohnungen. Bußgelder können bis in den sechsstelligen Bereich gehen, Hamburg kann sogar, wie zuletzt geschehen, einen Treuhänder für lange ungenutzte Wohnungen einsetzen. Der Mieterverein hatte das Verhalten der Bima mit dem eines Finanzinvestors verglichen.