Bergedorf. Wenig Grundstücksfläche, viel Gebäudefläche. Das ist die Formel für das Quartier „Op de Diek“ in Bergedorf.

Alles ganz schön knapp bemessen, und das im Edel-Wohnquartier: Die Einfahrt zur Tiefgarage unter dem künftigen Haus I verläuft ein paar Zentimeter neben dem Grundstück Holtenklinker Straße 96. Auf der anderen Seite zur Nummer 88 hin musste der neue Grundstückbesitzer Bonava die Baugrube sogar verkleinern, damit dort die Zufahrt möglich bleibt.

Auf der Rückseite des Bauplatzes zum Brookdeich hin müssen Bauarbeiter und Materialien einen Wassergraben überwinden. Deshalb wurde eine provisorische Brücke errichtet. Dazu der hohe Grundwasserspiegel in Bergedorf, der Zeitdruck, die wachen Augen der Nachbarn, doch das edle Mini-Quartier „Op de Diek“ mit 47 Eigentumswohnungen liegt nach dem Baustart Mitte April im Plan. Zum ersten Quartal 2023 sollen Bewohner einziehen.

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2900 Quadratmeter Gesamtfläche entstehen, 47 Wohnungen auf zwei Häuser verteilt. Haus I zur Seite Holtenklinker Straße mit 25, davon vier geförderte Wohnungen, Haus II zum Brookdeich mit 22 Wohnungen. „Wir haben vergleichsweise viel Gebäudefläche zur Grundstücksfläche. Enge ist also ein Riesenthema“, sagt Projektleiter Konstantin Klein.

Dennoch: Es geht weitestgehend planmäßig voran auf einer der anspruchsvollsten Baustellen des Bezirks. Auf der Fläche von Haus II rotiert der 36 Meter hohe Kran, der Hochbau ist im vollen Gang. Dafür ist von Haus I noch wenig zu sehen, bis auf die dort angelegte Tiefgarage mit 14 Stellplätzen.

Weniger Pkw-Parkplätze, mehr Abstellplätze für Fahrräder im Edel-Wohnquartier

„Wir müssen das nacheinander machen, da wir Haus I aus Platzgründen, aufgrund der Bodenverhältnisse und des hohen Grundwasserstands als eigenen Baukörper betrachten“, erklärt Klein und sagt noch ein Wort zur vergleichsweise kleinen Tiefgarage für „Op de Diek“: „Die jüngere Generation braucht nicht mehr zu jedem Preis ein Auto.“ Dafür gibt es satte 113 Fahrradstellplätze.

Im Baufortschritt störte nicht einmal die verspäteten Lieferungen von zwölf Fertigbalkonen für Haus II. Und auch der durch die Bauarbeiten hervorgerufene Parkplatzengpass am Brookdeich – dort fallen, wie berichtet, bis Jahresende 2022 etwa 20 Stellflächen weg – sorgt für weniger Unmut bei den Anliegern als angenommen.

Wohnungen kosten zwischen 290.000 bis 640.000 Euro

Bonava sei stets gewillt, mit Nachbarn und Anliegern zu kommunizieren, so Klein: „Wir wissen natürlich, dass die Parksituation am Brookdeich unglücklich ist. Aber wir können aus mehreren Gründen wie etwa der hohen Verkehrsfrequenz auf der Holtenklinker Straße von dort aus nicht anliefern.“ Immerhin: „Die Nachbarn können ja in der Woche von 20 bis 6 Uhr und an Wochenende am Brookdeich bedenkenlos parken.“

Die erste Vermarktungsphase ist bereits beendet. Sie zeigte auch für den Anbieter eine überraschend hohe Nachfrage am kleinen, aber feinen Quartier: Vor allem Hamburger und Leute aus dem Umland zeigen Interesse an den überwiegend als Eigentumswohnungen mit einer Preisspanne zwischen 290.000 bis 640.000 Euro angebotenen Appartements.

Gut ein Drittel der Wohnungen im Edel-Wohnquartier sind verkauft

19 von 47 Wohnungen zwischen 57 und 110 Quadratmeter sind verkauft, neun weitere sollen bereits reserviert sein. Bleiben also noch 19 Wohnträume für den nicht zu knapp gefüllten Geldbeutel. Jetzt ist bis Ende 2021 Vermarktungspause.

So geht es auf der Baustelle weiter: Ende September sollen Tiefgarage und der Keller von Haus I fertig sein, dann geht es wie im Partnerhaus in die Höhe. Im November soll der Rohbau für Haus II bereits abgeschlossen sein. „Das geht auch deshalb schneller voran, weil dort nichts unterkellert ist“, sagt Konstantin Klein.

Französische Lebensart im Bergedorfer Edel-Wohnquartier

Der Mann weiß heute schon: „Das wird ein besonders schönes Quartier.“ Neben den Wohnungen lockt vor allem ein zentraler Platz mit Lounge-Ecken, Sitzinseln, Spielgeräten und sogar französische Lebensart mit einer Boule-Bahn.