Hamburg. Die Straße in Bergedorf soll bis Mai 2022 zur Flaniermeile nach historischem Vorbild werden. Das sehen die Pläne vor.

Ab Montag ist die Serrahnstraße am Bergedorfer Hafen wieder Großbaustelle. Voraussichtlich bis in den Mai 2022 wird es dauern, die noch etwas trostlos wirkende Gastromeile zu dem zu machen, was sie bei ihrer Einweihung vor dann 120 Jahren war: eine lebendige Kaistraße mitten im Herz der Stadt Bergedorf.

So sieht es das Konzept des Planungsbüros „Ando Yoo Landschaftsarchitektur“ vor, das bereits 2018 den Wettbewerb zur Neugestaltung im Rahmen des Zukunftskonzepts „Serrahn 2030“ gewann. Erklärtes Ziel der Ausschreibung des Bezirksamts war es, das Gebiet rund um den Bergedorfer Hafen, den sogenannten Serrahn, zu einem „unverwechselbaren innerstädtische Ort“ zu machen.

Neue Großbaustelle in Bergedorf

Als erster Teil wurden im Frühjahr am gegenüberliegenden Ufer die Kupferhofterrassen am City-Ausgang des CCB eingeweiht, jetzt folgt der 1,9 Millionen Euro teure Umbau der Serrahnstraße in Anlehnung an ihre historische Funktion.

Schließlich war sie bei ihrer Einweihung 1902 der ganze Stolz der Stadt Bergedorf: mit gemauerten Kaianlagen und mehreren Kränen, darunter der bis heute erhaltene graue Fünf-Tonnen-Elektrokran. Auch er wird im Zuge der Arbeiten restauriert. Ob auch seine Technik wieder gangbar gemacht werden kann, soll ein Gutachten klären.

Hauptsächlich geht es bei den nun anstehenden Arbeiten aber um die Neugestaltung der alten Kaistraße. Sie wird in vier Bauabschnitten erfolgen, die vom CCB hinauf zur Alten Holstenstraße wandern. Für Fußgänger werden dabei stets zwei 1,5 Meter schmale Durchgänge offen bleiben, einer am Wasser, der andere an den Restaurants und weiteren Gebäuden der Serrahnstraße.

Neue Serrahnstraße entsteht in Großgranit

Das heute sehr unterschiedliche Pflaster wird komplett aufgenommen und in fußgängerfreundlichem, geschnittenen Großgranit neu gestaltet. Dabei sollen vier Bereiche entstehen: Direkt an den Häusern ist die sogenannte Gastrozone geplant, ein vier Meter breiter Bereich für die Außengastronomie. Es folgt ein rund einen Meter breiter Trennstreifen, in dem auch die neuen Bäume gepflanzt werden – insgesamt zwölf Felsenbirnen als Ersatz für die 19 Platanen, die im Frühjahr gefällt worden sind.

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Die neuen Bäume bilden die Grenze zur eigentlichen Fußgängerpromenade, auf der auch der Anlieferverkehr rollen wird. Zudem ist diese 3,50 bis fünf Meter breite Passage für Radler freigegeben – mit Schildern an beiden Enden der Serrahnstraße, hier erhöhte Rücksicht auf Fußgänger zu nehmen.

Aufenthaltszone mit Blick auf Bergedorfer Hafen

Als letzter Streifen schließt sich zum Wasser und den Schiffsanlegern eine drei Meter breite Aufenthaltszone an, in der diverse, teils wie Hamburger Hafenschuten gestaltete Bänke zur Pause mit Blick auf den Hafen einladen. Das Geländer auf der Ufermauer wird durch ein neues ersetzt, das in seinem Design dem am CCB einspricht.

„Montag beginnen wir zunächst mit der Baustelleneinrichtung. Der offizielle erste Spatenstich wird am 2. September dann durch Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeld erfolgten“, sagt Bergedorfs Tiefbauchef Lars Rosinski (43).