Hamburg. Hamburgs Theaterbühnen sollen Ende Mai wieder öffnen dürfen. Das Kulturzentrum Lola und Haus im Park haben schon viele Pläne.

Schnell eine Videokonferenz, dann noch eine: Hamburgs Kulturschaffenden brummt derzeit ziemlich der Schädel. Seit der Senat am Dienstag verkündet hat, dass die Theater und Bühnen der Hansestadt wohl ab 28. Mai unter Auflagen wieder öffnen dürfen, wird hinter den Kulissen hektisch organisiert, geplant und diskutiert. Wann genau kann geöffnet werden, in welchem Umfang und mit welchem Programm?

„Ganz vieles ist noch unklar, vor allem bei den Auflagen“, sagt Petra Niemeyer vom Kulturzentrum Lola. Trotzdem: Die Chancen stehen gut, dass die Bergedorfer in diesem Sommer wieder viel Kultur erleben dürfen – in der Lola und auch im Theater Haus im Park.

Mit Glück sind die Privattheatertage auch in Bergedorf zu Gast

Denn die Kulturschaffenden waren in der Zwangspause nicht untätig. Das Altonaer Theater etwa hat seit langem seine Privattheatertage geplant – und nun eine Punktlandung hingelegt: Für den 8. Juni war der Festivalstart geplant, pünktlich kurz vorher sollen die neuen Lockerungen greifen.

Lesen Sie auch:

Auch im Bergedorfer Haus im Park könnte es ein Gastspiel der Privattheatertage geben. Ob am 19. Juni dort die Aufführung „Alles was Sie wollen“ des Torturmtheaters Sommerhausen zu sehen sein wird, ist allerdings noch offen: Das Haus im Park braucht etwas Vorlauf, um den Spielbetrieb starten zu können.

Auf die im Oktober startende Spielzeit am Gräpelweg können sich die Bergedorfer aber bereits freuen: Das neue Programm des federführenden Altonaer Theaters soll demnächst vorgestellt werden.

Corona hat den Kulturschaffenden in Hamburg viel abverlangt

Über den Sommer wird es, wie in früheren Jahren auch, keine Theateraufführungen im Haus im Park geben – künstlerischer Nachholbedarf hin oder her. „Das ist so kurzfristig nicht zu machen“, stellt Gastspielmanager Peter Offergeld fest. Die vergangenen Monate haben den Kulturschaffenden bereits viel abverlangt: Es musste abgesagt, neu geplant, vorbereitet, umgebucht werden – und das, obwohl Theaterproduktionen schon unter optimalen Bedingungen monatelanger Vorlaufzeit bedürfen. Nun müssen sich die Theater erst neu zurechtruckeln.

Die Öffnungsbedingungen vom Senat sind auch noch nicht genau definiert. „Wir wissen zum Beispiel gar nicht, wie viele Karten wir verkaufen können“, so Offergeld.

Lola Kulturzentrum: „Wir öffnen uns langsam wieder“

Das Problem hat auch die Lola an der Lohbrügger Landstraße 8. Dürfen nur Getestete, Geimpfte, Genesene hinein – und gelten dann trotzdem die Abstandsregeln? Das und mehr müsse der Senat erst beantworten, sagt Petra Niemeyer von der Lola. Doch sicher ist: „Wir öffnen uns langsam wieder.“

Zunächst soll es mit den Kursen und Selbsthilfegruppen losgehen. Sie sollen sich auch mal wieder von Angesicht zu Angesicht treffen können, „sobald es erlaubt ist und sie den Verordnungskriterien entsprechen“, sagt Petra Niemeyer.

Musik und Spaß ab Ende Juli in der Lola

Das Veranstaltungsprogramm startet dann Ende Juni mit dem Comedy-Pokal in Hamburg (hier ist die Lola nur Mitorganisator) und dem Pop-II-go-Workshop für Jugendliche. Ab Ende Juli soll es ganz viel Musik und Spaß in Lohbrügge geben: Die Lola plant eine Teilnahme am Kultursommer, den Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) zur Unterstützung der Kreativszene anbieten will. Wenn alles glatt geht, sollen vom 30. Juli bis zum 29. August an der Lohbrügger Landstraße viele Künstler zu Gast sein: Musikerin Fidi Steinbeck (6. August), Zauberer und Comedian Jens Ohle (31. Juli), Songschreiberin „Schwessi“ (14. August), Improkünstler JC Scheibe (20. August) und einige mehr. Aktuelle Infos sind stets auf der Homepage www.lola-hh.de zu finden.

Auch die Lola-Bar will wieder öffnen und zwar „so schnell es geht“, wie Petra Niemeyer sagt. Allerdings braucht auch der Gastwirt noch etwas Vorlauf und schafft es wohl nicht zu Pfingsten. Zudem wartet die Lola noch auf eine Neuanschaffung für den Biergarten: Das Areal soll komplett überdacht werden – die Sonderanfertigung ist allerdings noch nicht da. „Dann können wir auch wetterunabhängig viel mehr machen“, sagt Petra Niemeyer. Etwa so viele Menschen wie im Saal sollen draußen Platz finden.