Hamburg. Hamburgs wilder Osten soll mit Tausenden Arbeitsplätzen und 20.000 neuen Einwohnern belebt werden. Doch der Masterplan hat einen Haken.

13.000 neue Arbeitsplätze, Wohnungen und Häuser für 20.000 Einwohner – so sieht die Handelskammer Hamburg die Entwicklung des Stadtgebietes an der sogenannten Bille-Achse, von Hammerbrook Richtung Osten. Mit einem Masterplan, so die Kammer, könnte der steigende Bedarf an Wohnraum und Wirtschaftsfläche bewältigt werden. Die Olympia-Pläne haben es wieder gezeigt. Auch die Wirtschaft kann nicht so leicht auf Flächen im Hafen verzichten.

Und trotz der immensen Anstrengungen im Bau von über 6000 Wohnungen jährlich reicht dies nicht aus. Die Hamburger Bevölkerung wächst weiter, junge Familien können sich stadtnahes Wohnen kaum noch leisten. Durch die Vorschläge der Handelskammer müssten allerdings Kleingärten weichen – fast ein Tabuthema in Hamburg.

Zwischen Hammerbrook und Bergedorf sollen „Grundstücke für familienorientiertes Wohnen mit Gartenbezug“ erschlossen werden. Der Masterplan zeige, dass Hamburg auf der Bille-Achse wachsen könne, ohne seinen Charakter als grüne Metropole zu gefährden, sagte Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz bei der Präsentation des Standpunktpapiers „Leben und Arbeiten entlang der Bille-Achse“. „Schließlich ist es im vitalen Interesse Hamburgs, dass Familien und Unternehmen in unserer Stadt bleiben und sich neu ansiedeln können.“

Die Kleingärten von Billerhuder Insel und Horner Marsch sollten auf landwirtschaftliche Flächen östlich von Mümmelmannsberg verlagert werden, um hier Wohnraum zu schaffen. Beiderseits der Autobahn A1 sollen neue Industrie- und Gewerbeflächen auf 114 Hektar entstehen, das ist eine Fläche von rund 228 Fußballplätzen. Gleichzeitig solle die Siedlung Mittlerer Landweg um gut 1000 Wohneinheiten vergrößert werden. Zwischen der S-Bahn Allermöhe und dem Billwerder Billdeich sollen weitere 2800 Wohneinheiten gebaut werden.

Und olympisch wird es hier nach den Vorstellungen der Handelskammer auch: Die dann hergerichtete Schlickdeponie Feldhofe soll bei Olympischen Spielen Austragungsort für Kanuslalom sein. Danach sollen dort für alle Bürger Kajak, Rafting und Wildwasserschwimmen möglich sein. (HA)