Was sich 2015 in den Bezirken ändert, Teil 7: Der Bezirk Bergedorf – der Energie-Campus wird eingeweiht, und es gibt neue Wohnungsbauten. Im Zentrum soll ein weiteres Verkehrsprojekt umgesetzt werden.
Bergedorf. Viele Baukräne werden auch 2015 das Bild des Bezirks Bergedorf bestimmen. Zudem soll im Zentrum ein weiteres Verkehrsprojekt umgesetzt werden: Der Bereich zwischen dem Boulevard Lohbrügge und dem Bahnhofsvorplatz wird zum „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“, die Ampelkreuzung Alte Holstenstraße/Weidenbaumsweg zum Minikreisel umgebaut.
1. Stadtfest mit neuem Betreiber Vom 27. bis zum 30.August feiert Bergedorf sein Stadtfest mit dem Fest der Nationen. Erstmals soll es privatwirtschaftlich organisiert sein. Die Ausschreibung ist gelaufen, über die Vergabe, sieben Bewerber gibt es, berät im Januar der Wirtschaftsausschuss, eine Entscheidung fällt danach die Bezirksversammlung.
2. Minikreisel Alte Holstenstraße/Weidenbaumsweg Für rund 1,5 Millionen Euro soll die Ampelkreuzung Alte Holstenstraße/Weidenbaumsweg/Ernst-Mantius-Straße zu einem Minikreisel umgebaut werden. Zugleich wird der Verlauf zwischen dem sogenannten Boulevard Lohbrügge und dem Bahnhofsvorplatz zum „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“. Start des umstrittenen Vorhabens soll in den Sommerferien sein, Fertigstellung spätestens im November.
3. Umbau des Lohbrügger Markts Die abgespeckten Pläne sehen vor, dass nur noch der südliche Teil vor der Apotheke und dem Restaurant „Casaveccio“ als „Stadtplatz“ neu gestaltet wird. Der leicht abschüssige Platz wird um bis zu 80 Zentimeter erhöht, um eine ebenerdige Fläche zu schaffen, und neu gepflastert. Weitere Bäume könnten für mehr Flair sorgen. Kosten: rund 400.000 Euro. Während der etwa dreimonatigen Bauzeit müsste der Wochenmarkt auf den Sander Markt ausweichen.
4. Neue Flüchtlingsunterkunft an der Brookkehre Voraussichtlich im März sollen in einem neuen Containerdorf an der Brookkehre die ersten von etwa 380 Flüchtlingen einziehen. Das neue Containerdorf am Curslacker Neuen Deich („Curslack II“) soll dieses Jahr von 200 auf 360 Plätze wachsen. Da weiterhin durchschnittlich gut 800 Flüchtlinge pro Monat in Hamburg ankommen, dürften weitere Provisorien folgen, wie der zu Weihnachten bezogene und bisher auf ein halbes Jahr befristete Standort auf dem P+R-Platz in Bergedorf-West.
5. Abriss schafft Platz für „Wohnen am Mohnhof“ 86 Wohnungen möchte Eigentümerin Julia Hartenstein auf dem Glunz-Gelände bauen. Noch gibt es Streit mit der Politik, die im Erdgeschoss entlang der Bergedorfer Straße gern Gewerbe hätte. Julia Hartenstein hofft, zumindest mit dem Abriss der alten Gebäude beginnen zu können.
6. Business-Improvement-District (BID)-Einkaufsstraßen gehen an den Start Die Grundeigentümer-Zusammenschlüsse BID Alte Holstenstraße und BID Sachsentor müssen zeigen, dass sie Konzepte für einen attraktiven Einzelhandel an Bergedorfs Fußgängerzonen haben. Während die Aktiven an der Alten Holstenstraße mit ihrem gut 600.000 Euro teuren Programm Zeichen setzen können, müssen ihre Nachbarn vom Sachsentor noch zittern. Wohl zum April wird die Neuauflage des dortigen, 760.000 Euro schweren, BID durch den Senat implementiert.
7. Arbeiten auf der Sternwarte Trotz vorläufiger Abweisung des Weltkulturerbe-Antrags durch die Unesco wird weiter an der Attraktivität von Gebäuden, Park und Besucherzentrum gearbeitet. So soll es eine Beleuchtung der Wege, der Eingänge und des Parkplatzes geben. Zudem fließen über eine Million Euro in die Sanierung des imposanten Kuppelbaus „Großer Refraktor“.
8. Schloss: Sanierung, Programm und Café Spätestens im Sommer starten umfangreiche Sanierungsarbeiten. 2,6 Millionen Euro sollen unter anderem in neue Elektrik, Fluchtwege und die Beseitigung von Wasserschäden im Mauerwerk der alten Wasserburg investiert werden. Ausstellungen und Betrieb des Museums sollen laut Bezirksamt von Beeinträchtigungen möglichst verschont bleiben. 2016 folgt die Sanierung aller Fenster für weitere 700.000 Euro. Zudem muss sich in den nächsten Monaten zeigen, ob Freundeskreis und Museumsleitung nach Jahren der Fehde wieder konstruktiv zusammenarbeiten können. Dabei geht es um ein attraktives Kulturprogramm für Innenhof und Betrieb des Cafés.
9. Energie-Campus wird eingeweiht Am 3. Februar will Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) den Energie-Campus am Schleusengraben offiziell einweihen. Forscher der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) untersuchen hier Fragen rund um regenerative Energien. Dazu gehören intelligente Energienetze, effektive Speicher und die Windenergie. Der zugehörige „Windpark Curslack“ südlich der Autobahn soll mit seinen fünf rund 180 Meter hohen Rotoren wohl erst Ende 2015/Anfang 2016 gebaut werden.
10. Wohnungsbau entlang des Schleusengrabens In den „Glasbläserhöfen“ (etwa 500 Wohnungen) zwischen Weidenbaumsweg und Schleusengraben hat der Wohnungsbau bereits begonnen. Die ersten, recht massiv wirkenden Blöcke stehen im Rohbau und lassen so die Dimensionen des neuen Quartiers erkennen. Daneben sollen auf einem 5,5 Hektar großen Gelände im „Weidensteg“ weitere etwa 450 Wohnungen sowie ein Nahversorgungszentrum errichtet werden. Geplant sind Eigentums- und Mietwohnungen. Das Bebauungsplanverfahren für das 120-Millionen-Euro-Projekt soll in diesem Jahr abgeschlossen werden.
11. Gründerzeitstadtteil Bergedorf-Süd Mit einem „Geruchswart“ und Messungen der Luft geht Hamburg Wasser dem Gestank aus der Kanalisation nach. Seitdem das unter Bergedorf-Süd verlaufende Hauptsiel des Hamburger Ostens saniert wurde, stinkt es in den Straßen des Gründerzeitstadtteils. Im Sommer soll sich entscheiden, wie der Mief beseitigt werden kann.