Auf dem Areal des Neuen Huckepackbahnhofs am Billebogen sollen in einem neuen Gewerbegebiet bis zu 4000 Arbeitsplätze entstehen. Jetzt werden Investoren gesucht.

Hamburg. In Anlehnung an die historische Speicherstadt entwickelt Hamburg ein neues Gewerbegebiet. Auf einem elf Hektar großen Gelände am östlichen Eingang zur Stadt sollen viergeschossige Bauten für Gewerbebetriebe und Dienstleister entstehen, die Platz für bis zu 4000 Arbeitsplätze bieten. Das Projekt im Billebogen – zwischen Billhorner Brückenstraße und S-Bahnhof Rothenburgsort – stellten Vertreter der Wirtschafts- und der Stadtentwicklungsbehörde am Dienstag vor. Sie sind auf der Suche nach Investoren.

Wie die Lagerhäuser in der Speicherstadt mit tieferliegendem Fleet- und höherliegendem Straßenzugang soll sich das neue Gewerbegebiet im Stadtteil Rothenburgsort ebenso über zwei Zugänge erschließen: über eine tieferliegende Anlieferstraße und aufgeschüttete Boulevards. Diese sollen zugleich die „Schaufensterseite“ werden, an der sich auch Einzelhändler und Restaurants ansiedeln sollen – um den „urbanen Charakter und die Verflechtung mit der Nachbarschaft zu intensivieren“. Das Besondere an den Gebäuden ist, dass sie in Geschosshöhen und Werkstattgrößen flexibel angelegt werden können.

Huckebahnbahnhof
Huckebahnbahnhof © Wirtschaftsbehörde/Henn Architekten

„Wir wollen weiter attraktiv sein für Unternehmen“, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Zu den Entwicklungskosten und späteren Mietpreisen konnte er noch keine Angaben machen. Auf der Fläche des früheren Huckepackbahnhofs sollen 180 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen. Auch die Werkstätten und der Fundus der Hamburgischen Staatsoper ziehen dorthin.

„Stromaufwärts an Elbe und Bille“ definiert die Schwerpunkte der Stadtentwicklung in Hamburgs Osten bis 2030 in elf Fokusräumen. Dabei bildet der Billebogen den zentralen Eingang zu den Gewerbestandorten in Rothenburgsort und Billbrook mit 855 Betrieben und 11.500 Beschäftigten.

Der Neue Huckepackbahnhof fügt 160.000 bis 180.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche für neue gewerbliche Nutzungen hinzu – darunter 19.800 Quadratmeter, die für den Fundus und die Werkstätten der Hamburgischen Staatsoper reserviert sind.

Um das Vorhaben verwirklichen zu können, muss die gesamte Verkehrsführung geändert werden. Die östlich der Billhorner Brückenstraße gelegenen Zu- und Abfahrtsrampen etwa sollen verschwinden und komplett überbaut werden. Das Konzept muss bereits mehrfach nachgebessert werden: Erst wurde eine wichtige Bushaltestelle nicht berücksichtigt, dann wurde nicht bedacht, dass eine geplante Zufahrt in das neue Gewerbegebiet durch ein Wohngebiet verlaufen würde.