Hamburg. Ein Autofahrer brettert mit 146 km/h durch einen Baustellenbereich. Erlaubt ist Tempo 60. Nun erwartet ihn empfindliche Strafe.

Eine mobile Kontrollaktion der Polizei Hamburg hat in der Nacht zum Mittwoch teils schwere Verkehrsverstöße zutage gefördert. Die Beamten zogen innerhalb von sechs Stunden 21 Autos heraus – mit teils extremen Ergebnissen. So hatte ein Autofahrer neben Alkohol auch Drogen konsumiert. Die meisten Sünder müssen sich nun jedoch wegen Rasens verantworten.

Besonders stach laut Polizei ein Autofahrer heraus, den die Beamten mit einem speziellen Kamerafahrzeug (Provida) auf der A7 überführten. Im Baustellenbereich am Tunnel Altona, wo nur 60 Kilometer pro Stunde erlaubt sind, erfassten die Systeme des Spezialwagens eine mehr als doppelt so hohe Geschwindigkeit: 146 Kilometer pro Stunde. Den 42 Jahre alten Fahrer erwarten nun eine Geldstrafe in Höhe von 1400 Euro, drei Monate Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.

Polizei Hamburg schnappt extremen Raser auf A7 – anderer Fahrer auf Kokain

Das war jedoch bei Weitem nicht der einzige Verstoß dieser Art. Gleich doppelt wird ein 24-Jähriger nun zur Kasse gebeten, der in der Nacht an zwei unterschiedlichen Orten deutlich zu schnell unterwegs war. Eine Provida-Besatzung stieß auf der B5 in Billstedt auf den Temposünder. Statt der erlaubten 80 Kilometer pro Stunde ergab die Messung Tempo 130.

Offenbar hatte der Mann seine Verfolger nicht bemerkt, denn nur kurze Zeit später leistete er sich einen weiteren starken Tritt auf das Gaspedal seines Mercedes: Mit rund 70 km/h rauschte er durch die Eiffestraße – und dort sind nur 30 Kilometer pro Stunde erlaubt. 480 Euro hat das nun zur Folge, einen Monat Fahrverbot und zwei Punkte im Register. Und das nur für den ersten Verstoß. Der zweite kostet ihn 260 Euro, einen weiteren Monat Fahrverbot und abermals zwei Punkte.

Polizei Hamburg überwacht auch Durchfahrtsverbot am Jungfernstieg

Fünf weitere Raser, die deutlich die erlaubten Geschwindigkeiten überschritten hatten, gingen den Verkehrspolizisten ins Netz. Aber auch ein 44 Jahre alter Fahrer, der wohl unter Drogen stand. Er war an der Kieler Straße in Eimsbüttel Beamten aufgefallen, die den Mann zunächst zu einem freiwilligen Alkoholtest aufforderten. Der ergab einen Wert von 0,49 Promille, also nur ganz knapp unter der Schwelle zur Ordnungswidrigkeit von 0,5 Promille.

Problematisch wurde sein Zustand dann aber doch noch: Ein Schnelltest schlug positiv auf Kokain an. Der Mann kassierte eine Anzeige und musste sein Fahrzeug stehen lassen.

Bei der Polizeiaktion im gesamten Stadtgebiet wurde unter anderem auch Durchfahrtsverbot am Jungfernstieg überwacht. Mehr als 130 Autofahrer hielten sich nicht daran und müssen nun mit Geldbußen rechnen. Besonders die hohe Zahl an Tempoverstößen bestätigte die Polizei jedoch in ihrer Maßnahme.

Hamburg: 22-jähriger Autofahrer fast dreimal so schnell unterwegs wie erlaubt

Besonders ragt dabei ein Fall aus dem April heraus: Fast dreimal so schnell wie erlaubt war ein junger Porschefahrer durch Kirchwerder gerast. Der 22-Jährige war mit 144 Kilometern pro Stunde seinerzeit am Kirchwerder Landweg unterwegs gewesen. Erlaubt ist dort Tempo 50. Das kam ihn teuer zu stehen.

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„Die Missachtung der Geschwindigkeit und sogenannte Aggressionsdelikte im Straßenverkehr zählen weiterhin zu den Hauptursachen für Verkehrsunfälle mit zum Teil schweren Folgen“, erklärt Polizeisprecher Patrick Schlüse. „Aus diesem Grund ist die Überwachung der Geschwindigkeit permanenter Bestandteil der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei Hamburg.“