Hamburg. Die Polizei hat beim Blitzermarathon und während einer Kontrollwoche wieder zahlreiche Autofahrer aus dem Verkehr gezogen. Die Bilanz:
Die Polizei Hamburg hat beim Blitzermarathon und während einer speziellen Kontrollwoche wieder zahlreiche Autofahrer aus dem Verkehr gezogen, die leichtsinnig sich und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht haben. Vor allem auf den erst 22 Jahre alten Fahrer eines Porsche GT 3 trifft dies zu. Der Mann raste mit Tempo 144 über den Kirchwerder Landweg. Laut Polizei beträgt dort die Höchstgeschwindigkeit 50 km/h.
Der Fahrer des mehr als 500 PS-starken Sportwagen wird nun drei Monate auf seinen Führerschein verzichten müssen. Hinzu kommen eine Geldstrafe in Höhe von 4.800 Euro und sechs Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg.
Blitzermarathon Hamburg: Polizei geht mit Videofahrzeugen auf Jagd nach Rasern
Neben diesem besonders dreisten Raser registrierte die Polizei während der einwöchigen ProViDa-Kontrollen insgesamt 137 Geschwindigkeitsverstöße. Bei ProViDa (Proof Video Data) handelt es sich um Kontrollen, bei denen neben den zivilen Autos auch die mit dieser Technik ausgestatteten Polizeimotorräder zum Einsatz kommen.
Mit einem solchen Videofahrzeuge konnte die Polizei auch einen Raser auf der A1 an der Anschlussstelle Stillhorn überführen. Zunächst war der Fahrer mit Tempo 150 bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 100 unterwegs. „Das Auto fuhr anschließend über das Maschener Kreuz weiter auf die BAB 39 in Richtung Lüneburg und beschleunigte hier bei erlaubten 120 km/h auf 190 km/h“, sagt Polizeisprecher Thilo Marxsen.
Kindersitz für Kind (6) fehlt – Polizei Hamburg ntersagt Weiterfahrt
Bei der anschließenden Kontrolle bemerkten die Polizisten, dass der 20 Jahre alte Fahrer ein sechsjähriges Kind bei sich hatte. Einen entsprechenden Kindersitz hatte er nicht in seinem Auto. Aus diesem Grund untersagte die Polizei dem Autofahrer die Weiterfahrt und leitete mehrere Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. „Neben 1.900 Euro Bußgeld und vier Punkten im Fahreignungsregister wird er zwei Monate zu Fuß gehen müssen“, so Marxsen.
Als weiteres Negativbeispiel gilt auch ein erst 18 Jahre alter Fahrer eines 1er BMW. Auf der A7 an der Anschlussstelle Volkspark verfolgte und filmte die Polizei dem BMW-Fahrer mit Tempo 190, erlaubt sind dort jedoch nur 80 km/h. „Nachdem der 18-jährige Fahrer die Autobahn verlassen hatte, durchfuhr er außerdem den auf 30 km/h begrenzten Baustellenbereich auf der Schnackenburgallee mit 100 km/h“, so der Polizeisprecher. Insgesamt muss der BMW-Fahrer mit 2.600 Euro Bußgeld, vier Punkten in der Verkehrssünderkartei und drei Monaten Fahrverbot rechnen.
Polizei Hamburg filmt 137 Temposünder mit ProViDa-Fahrzeugen
Während der einwöchigen ProViDa-Kontrollen überprüften die Beamten 205 Fahrzeuge und 212 Personen. Dabei kam es unter anderem zu folgenden Verstößen:
Straftaten:
- 2 x Fahren unter dem Einfluss von Drogen
- 1 x Gefährdung des Straßenverkehrs
- 1 x Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen
- 1 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
- 3 x Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
Ordnungswidrigkeiten:
- 137 x Missachtung der Geschwindigkeit o davon 78 x Fahrverbot 1Monat, 17 x 2 Monate, 10 x 3 Monate
- 18 x verbotswidrige Handynutzung
- 7 x Missachtung roter Ampeln
- 2 x Unterschreitung des Sicherheitsabstandes
- x Missachtung des Überholverbotes
Blitzermarathon Hamburg: Polizei registriert 3847 Temposünder
Die Kontrollwoche endete am Freitag mit dem sogenannten Blitzermarathon. Und auch an diesem Tag gingen der Polizei zahlreiche Verkehrssünder ins Netz. Zwischen 6 und 22 Uhr stellten die Beamten 3847 Geschwindigkeitsverstöße fest.
Während mobiler und stationärer Kontrollen wurden zudem 275 Fahrzeuge und 290 Personen überprüft mit folgendem Ergebnis:
Straftaten:
- 4 x Fahren ohne Fahrerlaubnis
- 2 x Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz
- 2 x Fahren unter dem Einfluss von Drogen
- 1 x Besitz von Drogen
Ordnungswidrigkeiten:
- 2 x Missachtung roter Ampeln
- 17 x verbotswidrige Handynutzung
- 2 x Missachtung des Überholverbots
- 206 x Verstöße im ruhenden Verkehr (Parkverstöße)
- 6 x Missachtung der Anschnallpflicht
- 6 x verbotswidriges Wenden/Abbiegen
Polizei kündigt weitere Verkehrskontrollen in Hamburg an
Den traurigen Rekord erzielten bei diesen Kontrollen zwei VW-Fahrer. Auf der A1 Höhe Stillhorn stoppte die Polizei einen Golf-Fahrer, der doppelt so schnell unterwegs war, als erlaubt. Bei einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h ergab eine Messung Tempo 121. Der Mann muss mit einer Geldstrafe in Höhe von 480 Euro, einem Monat Fahrverbot sowie zwei Punkten in Flensburg rechnen.
Lesen Sie auch:
- Fluchtversuch in 30er-Zone – Verfolgungsjagd endet im Gebüsch
- Lohbrügge: Löste Kühlschrank im griechischen Lokal Brand aus?
- Armani, Chanel, Dior: Dieser Flohmarkt war ein Fälscher-Treff
„In Marmstorf wollte ein Pizzalieferant seine Ware offensichtlich so heiß als möglich an einen Kunden ausliefern“ sagt Thilo Marxsen. In einer Tempo 30-Zone im Bereich einer Schule wurde der VW Up mit 73 km/h gemessen. „Auch ihn erwarten neben einem einmonatigen Fahrverbot und zwei Punkten im Fahreignungsregister ein Bußgeld in Höhe von 260 Euro“, sagt Marxsen und fügt hinzu: „Zur weiteren Erhöhung der Verkehrssicherheit und Sensibilisierung aller Teilnehmenden im Straßenverkehr wird die Polizei Hamburg auch weiterhin mit großem Engagement Aktionen in diesem Zusammenhang durchführen.“