Hamburg. Junger Mann wird in Wohnhaus erschossen. Täter flüchtete in Richtung Baumwall. Mordkommission ermittelt und sucht Zeugen. Schütze ist weiterhin flüchtig.
In einem Mehrfamilienhaus an der Straße Herrengraben in Hamburg-Neustadt ist am späten Sonntagabend ein 31-jähriger Hamburger getötet worden. Wie die Polizei am Montagmittag mitteilt, starb der Mann im Treppenhaus seines Wohnhauses an den Folgen einer Schussverletzung. Nach Abendblatt-Informationen handelt es sich um einen Jungunternehmer, der aber bereits wegen Drogendelikten im Gefängnis gesessen hatte. Zudem soll er der Ex-Freund einer Influencerin sein, die sich auf das Thema Pferde und Reitsport konzentriert. Außerdem soll er bei der Polizei kein Unbekannter gewesen sein.
Nach Abendblatt-Informationen war Florian B., so der Name des Opfers, von 2010 an in der Ausbildung, um selbst Polizist zu werden. Seine Laufbahn im mittleren Dienst nahm 2012 ein jähes Ende. Die Gründe, warum er aus dem Polizeidienst ausschied, sind unklar. Da seither mehr als zehn Jahre vergangen sind, ist seine Akte mittlerweile gelöscht.
Polizei Hamburg: 31 Jahre alter Jungunternehmer in Treppenhaus erschossen
Nach Erkenntnissen der Polizei hörten mehrere Anwohnerinnen und Anwohner in der Neustadt gegen am Sonntagabend gegen 22.12 Uhr zunächst Schussgeräusche und entdeckten daraufhin den Hausbewohner im Treppenhaus mit einer Schussverletzung. Sie starteten umgehend mit der Reanimation, die kurz darauf durch Rettungskräfte der Feuerwehr fortgeführt wurde. „Der 31-Jährige erlag wenig später vor Ort seinen schweren Verletzungen“, so Polizeisprecher Patrick Schlüse. Zeuginnen und Zeugen hätten einen unbekannten Mann gesehen, der in Richtung Baumwall geflüchtet sei.
Laut Abendblatt-Informationen soll es am 11. November eine Trauerfeier für Florian B. im Michel geben. Ob sie im engen Familien- und Freundeskreis stattfinden wird oder für die Öffentlichkeit zugänglich, ist momentan noch unklar.
Polizei Hamburg: Unbekannter erschießt 31-Jährigen – Zeugen gesucht
Eine sofort eingeleitete Fahndung mit mehr als zwei Dutzend Funkstreifenwagen, Einsatzkräften der Bundespolizei sowie einem Diensthund blieb erfolglos. Auch am Dienstagmorgen gab es laut einem Polizeisprecher keine Neuigkeiten bei den Ermittlungen und der Fahndung nach dem Schützen.
Der mutmaßliche Täter wird wie folgt beschrieben:
- männlich
- 30 bis 40 Jahre alt
- „südländische“ Erscheinung
- 1,70 bis 1,80 Meter groß
- dunkel gekleidet
Bundespolizisten hatten kurzzeitig den Einsatz am Herrengraben unterstützt. Spezialkräfte durchsuchten mehrere Wohnungen in dem Mehrfamilienhaus. Bereits in der Nacht nahmen Spezialisten der Spurensicherung ihre Arbeit auf. Der Kriminaldauerdienst (LKA 26) übernahm die ersten Ermittlungen. Inzwischen werden die Ermittlungen von der Mordkommission fortgeführt.
Großeinsatz in Hamburg-Neustadt: 31-Jähriger stirbt an Schussverletzung
Zeuginnen und Zeugen sowie Angehörige des Opfers wurden in der Nacht zum Montag von dem Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) betreut.
Personen, die Hinweise auf den Täter geben können oder verdächtige Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg 040/4286-56789 oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.