Hamburg. Astronomische Highlights in Hamburg: Supermond am Nachthimmel und Chance den „C/2023 A3“ zu sichten. Aber wird das Wetter es zulassen?

Den Regenschirm können Hamburger und Hamburgerinnen am Donnerstag und in den nächsten Tagen wohl zu Hause lassen. Vielmehr können sie öfter mal die Sonnenbrille einpacken. In der Hansestadt ist zumindest für die kommenden Tage die Zeit des goldenen Herbstes angebrochen. „Heiter, teils wolkig, meist trocken“, sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) voraus. Und das bei bis zu 18 Grad.

Zu den milderen Temperaturen mixen sich am Donnerstag gleich zwei astronomische Phänomene. So soll ein Supermond den Hamburger Nachthimmel erleuchten, der Komet Tsuchinshan-ATLAS über der Stadt zu sehen sein. Gibt es auch die Chance, Polarlichter zu sehen?

Wetter Hamburg: Sind neben Supermond und Komet auch Polarlichter am Himmel zu sehen?

Sie strahlen lila und grün, durchziehen den Nachthimmel mit Lichtschleiern – Polarlichter waren in den vergangenen Tagen nicht nur wie sonst üblich über den skandinavischen Ländern zu sehen, sondern auch über weiten Teilen Europas. Auch in Hamburg konnten die Aurora Borealis häufig gesichtet werden, teilweise auch mithilfe von speziellen Apps.

Doch darauf können Hamburgerinnen und Hamburger in der Nacht auf Freitag wohl eher nicht hoffen. Das Vorhaben, das Himmelsspektakel zu erblicken, könne man ad acta legen, so Michael Knobelsdorf, Meteorologe beim DWD. Die Sonnenintensität sei bereits zu stark abgemildert.

Supermond über Hamburg: Nur vereinzelt Wolken am Nachthimmel

Doch der Experte macht Hoffnung auf ein anderes Phänomen am Himmel, das es ab Donnerstag zu sehen gibt. Der größte Vollmond des Jahres, der Supermond, kündigt sich für den 17. Oktober an. Der Mond ist nur nicht nur voll ausgefüllt, sondern kommt der Erde auch sehr nahe. Mit einem Abstand von „357.400 Kilometern kommt er uns sogar noch näher als der Vollmond im September“, heißt es auf der Website des Planetarium Hamburg. Der eigentliche Vollmond wird bereits tagsüber um 13.26 Uhr erreicht.

Der Begriff Supermond sei kein astronomischer Fachbegriff, sondern wird gerne im umgangssprachlichen Sprachgebrauch verwendet, sagt Björn Voss, Direktor des Sternentheaters. „Ein ‚Supermond’ wirkt etwa sieben Prozent größer und 15 Prozent heller als ein durchschnittlicher Vollmond.“ Und dieser ist auch gut zu sehen: Der Himmel über Hamburg ist laut Meteorologe Knobelsdorf auch „größtenteils klar“. Es gebe zwar vereinzelte Wolkenfelder, doch die Sicht auf den Supermond sei davon nicht beeinträchtigt.

Sicht auf Komet Tsuchinshan-ATLAS wird von „Tag zu Tag schlechter“

Neben dem Erdtrabanten gesellt sich außerdem ein weiteres Himmelsspektakel. Der Komet „C/2023 A3“, der nach seinem Entdecker Tsuchinshan-ATLAS benannt wurde, soll ebenfalls von Hamburg aus zu sehen sein. Vor allem zur Dämmerung sei der Komet im westlichen Himmelbereich sichtbar, so Michael Knobelsdorf. Betrachter bräuchten allerdings einen guten Blickwinkel und sehr wahrscheinlich auch ein Fernrohr, um den „C/2023 A3“ sehen zu können. „Die Chancen werden von Tag zu Tag schlechter“, sagt er.

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Außerdem sind Kometen lichtscheu. Das Planetarium rät deshalb: „Begeben Sie sich an einen dunklen Ort außerhalb der Stadt.“ Um den Kometen zu erblicken, brauche man freie Sicht, Häuser und Bäume könnten ihn verdecken. Falls der Komet so hell sein sollte, wie erhofft, dann sollte er zu Sonnenuntergang am besten zu sehen sein. „Versuchen Sie es aber nicht viel früher oder später: Dann ist es entweder noch zu hell und der Komet ist noch nicht auffindbar, oder er ist bereits untergegangen.“

Planetarium Hamburg: Am Sonnabend ist der Eintritt kostenlos

Am Sonnabend lädt das Planetarium Hamburg zudem zur „langen Nacht der Astronomie“ ein. Besucher und Besucherinnen können kostenlos Vorträgen lauschen und auf der Aussichtsplattform einen Blick in die Weiten des Universums, und so auch möglicherweise auf den Kometen, werfen.

Am Himmel stehen die Chancen gut: In der Nacht zum Sonntag soll es laut DWD vereinzelt wolkig sein, hier und da können ein paar Regentropfen fallen. Tagsüber gibt es ebenfalls bis zu 18 Grad in der Hansestadt, die Tiefstwerte liegen in der Nacht bei zehn Grad.