Hamburg. Am Donnerstag wird es zwischenzeitlich laut. Vor Start der Sturmflutsaison muss alles noch einmal getestet werden. Dazu zählt auch der Handy-Alarm.

  • Zum bundesweiten Warntag wird auch in Hamburg die Warnung vor der Warnung geprobt
  • Auch Alarmierungssystem für Sturmflutsaison im Test
  • Was vorab wichtig ist

Mitte September beginnt in Hamburg die Sturmflutsaison. Um gerüstet zu sein, testet die Stadt am 12. September ihre Warnsysteme. Dazu gehören Sirenen in den Straßen, Push-Benachrichtigungen über verschiedene Warn-Apps sowie Testmeldungen auf digitalen Werbetafeln. Gleichzeitig findet der bundesweite Warntag statt – ebenfalls mit Benachrichtigungen auf Handys und Werbetafeln sowie mit Sirenenalarm.

Bundesweiter Warntag 2024: Das erwartet Hamburg

Der Warntag startet in Hamburg um 10.45 Uhr mit einer Testmeldung über die entsprechenden Notfall-Apps, allen voran die mehrsprachige Notfall-, Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz: NINA. Sie wurde allein in Hamburg rund 300.000-mal heruntergeladen und informiert über Sturmfluten ebenso wie über Großbrände oder Giftstoffe. Zusätzlich zur App-Benachrichtigung starten um 10.45 Uhr die Meldungen auf digitalen Werbetafeln.

Um 11 Uhr werden zeitgleich zur bundesweiten Probewarnung alle 154 Sirenen der Stadt Hamburg ertönen. Geplant ist, deren Anzahl Stück für Stück zu vergrößern. Im Ernstfall würden die Sirenen erst bei einer sehr schweren Sturmflut mit einer Pegelhöhe von mehr als 6,5 Metern über der Normalhöhe eingesetzt. Dann bedeutet ihr auf- und abschwellender Heulton: „Es besteht eine Gefahr! Informieren Sie sich!“ 

Als letzter Test folgt um 11.05 Uhr die Böllerschussanlagen rund um den Hafen. Der Probealarm endet mit einer offiziellen Entwarnung um 11.45 Uhr. Verkündet wird sie mit einem einminütigen Dauerton.

Gleichzeitig in Hamburg: Probealarm und bundesweiter Warntag

Der Hamburger Probealarm fällt dabei auf den zweiten Donnerstag im September und damit auf den jährlich stattfindenden bundesweiten Warntag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BKK. Das bedeutet: Neben den Hamburg-spezifischen Tests kann es am Bundeswarntag auch zu weiteren Testmeldungen, etwa via Radio, Fernsehen oder Cell Broadcast, kommen.

Letzteres ist eine kurze Textbenachrichtigung, die auch ohne bestimmte App auf Smartphones gesendet wird. Das Handy gibt dann einen lauten Ton von sich. Allerdings funktioniert das System nur bei neueren Modellen.

Sturmflut in Hamburg: Alle Winter wieder

Nicht nur in Hamburg ertönen an diesem Tag die Sirenen. Aber hier hat es einen besonderen Hintergrund. Denn drei Tage später, am 15. September, beginnt in Hamburg offiziell die Sturmflutsaison. Ab diesem Zeitpunkt bis zum 31. März 2025 ist in der Hansestadt vermehrt mit hohen Pegelständen zu rechnen. Insbesondere in Hafennähe sowie in tiefer gelegenen Gebieten kann es dann zu Überschwemmungen kommen.

Das geschieht in den Wintermonaten für gewöhnlich mehrmals pro Jahr und ist nicht grundsätzlich besorgniserregend. Normale Sturmfluten mit einem Pegelstand von bis zu 3,6 Meter über der Normalhöhe werden von der Bevölkerung oft nicht einmal bemerkt. Erst bei einer schweren Sturmflut von mehr als 3,6 Metern über der Normalhöhe wird überhaupt gewarnt. Fernsehdurchsagen gibt es in der Regel erst bei einer sehr schweren Sturmflut ab 5,51 Metern. Sirenenalarm folgt dann ab 6,51 Metern.

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Die letzte schwere Sturmflut liegt in Hamburg aber schon einige Jahre zurück. Zuletzt musste die Hansestadt im Jahr 1962 schwere Deichbrüche überstehen. Seitdem wurde der Hochwasserschutz massiv ausgebaut und die Deiche um rund 2,5 Meter erhöht.