Bad Oldesloe. Beim bundesweiten Warntag ertönen die Sirenen, es gibt Testmeldungen via Handy-Apps, Radio und TV. Der Hintergrund ist ernst.
Angesichts zunehmender Extremwetter-Ereignisse, erhöhter Terrorgefahr und anderer Großeinsatzlagen wurden die Warnsysteme in den vergangenen Jahren optimiert. Um diese einem Funktionstest zu unterziehen, kommt es am Donnerstag, 12. September, wieder zum bundesweiten Warntag. „Im Kreis Stormarn werden an diesem Tag um 11 Uhr unter anderem die vorhandenen Sirenen ausgelöst“, sagt Andreas Rehberg, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Gefahrenabwehr der Kreisverwaltung. Das Entwarnungssignal werde dann um 11.45 Uhr ertönen.
Extremwetter, Terror: Alarm auf allen Kanälen – was Bürger jetzt wissen müssen
Ob Überschwemmung, Waldbrand, terroristischer Angriff, Chemieunfall, Stromausfall oder Radioaktivität – die Liste der möglichen Gefahren für die Bevölkerung ist lang. Um die Aufmerksamkeit der Bürger für die verschiedenen Warnmittel zu sensibilisieren, werden diese am Warntag zeitgleich ausgelöst. Dazu zählen neben den Sirenen in den Kommunen auch Warnungen über das Mobiltelefon per WarnApps, Cellbroadcast und SMS, sowie entsprechende Meldungen per Radio und Fernsehen.
„Derzeit arbeiten Städte, Gemeinden und der Kreis gemeinsam am Ausbau eines flächendeckenden Sirenennetzes im Kreisgebiet Stormarn“, so Rehberg. So könne in einigen Bereichen des Kreisgebietes bereits mit neuen elektronischen Sirenen gewarnt werden.
Alarm auf allen Kanälen: Großes Umdenken nach Hochwasserkatastrophe im Ahrtal
Die Warnung der Bevölkerung über Sirenen war nach Ende des Kalten Krieges durch den Bund aufgegeben worden. Die noch vorhandenen Sirenen wurden seinerzeit an die Kommunen übergeben und seitdem zumeist nur noch für die lokale Alarmierung der Feuerwehr genutzt. In vielen Kommunen waren die Sirenen sogar zurückgebaut worden. Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 ist es zu einem generellen Umdenken gekommen.
Die vom Bund gesteuerte Probewarnung erfolgt über alle Multiplikatoren, die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossenen sind. Dazu gehören etwa die Rettungsleitstellen in Schleswig-Holstein, Rundfunkanstalten und App-Server. Diese senden die Probewarnung dann an die Endgeräte.
Auch interessant
- Ahrensburg: Flüchtlingsunterkunft Kornkamp soll erweitert werden
- Vabali Spa Glinde erlebt Besucherrekord: Das ist das Erfolgsgeheimnis
- Klassentreffen Ahrensburg: Ehemalige Schüler treffen sich nach 70 Jahren wieder
Bundesweiter Warntag: Auch die Nina-App schlägt an
Mobiltelefonnutzer erhalten die Warnungen über Apps wie Nina sowie über das Warnsystem Cell Broadcast. Zu lesen sein ist dann etwa die Textnachricht „Probewarnung für Deutschland – Es besteht keine Gefahr“, die direkt an alle im Mobilfunknetz eingewählten Handys versendet wird.
„Mit dem Wissen der Menschen zu den Warnsignalen in Notlagen soll zugleich ihre Selbstschutzfähigkeit unterstützt werden“, sagt Andreas Rehberg. Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag sind auf der Homepage www.bundesweiter-warntag.de zu finden.