St. Pauli. Die Verwirklichung des Grünen Bunkers auf St. Pauli zeigt, was Politik und Investoren in Hamburg zu schaffen vermögen.
Vergnügungssteuerpflichtig ist das Regieren für Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin nicht geworden. Das Zähmen eines irrlichternden Trios in Zeiten des Krieges ist eine Aufgabe, an der fast jeder Politiker scheitern muss.
Zugleich dürfte den selbstbewussten Politiker auch treffen, dass sein Hamburger Erbe, seine Amtszeit zwischen 2011 und 2018, zunehmend kritisch bewertet wird. In der Stadtentwicklung hat der frühere Bürgermeister durchaus Fehler begangen: Der Verzicht auf den Kauf des Holsten-Areals in Altona war als clevere Wirtschaftsförderung gedacht, hat aber eine Bauverhinderung ausgelöst. Das Grundstück wurde zum Spielball von Spekulanten, bisher ist nicht eine einzige Wohnung dort errichtet worden.
Viele Entscheidungen des Bürgermeisters werden inzwischen kritisch betrachtet
Das Überseequartier in der HafenCity wird schon vor der Eröffnung im Oktober immer kritischer gesehen, weil es die Innenstadt eben nicht nur erweitert, sondern eine zweite Innenstadt neben die erste setzt. Und der Stumpf an den Elbbrücken trägt gar seinen Spottnamen: „Der kurze Olaf“. Beim Elbtower hatte Scholz mit René Benko auf den falschen Investor gesetzt.
Da dürfte es den Kanzler freuen, dass ein anderes Projekt, das er maßgeblich mitbegleitet hat, am Mittwochabend feierlich eröffnet wurde: Der Grüne Bunker, die Aufstockung und Begrünung des Weltkriegskolosses, ist vollendet. Und Hamburg bekommt nicht nur eine neue Veranstaltungshalle, einen Gedenkort und gastronomische Flächen, sondern auch einen öffentlichen Dachgarten der Extraklasse.
Der Bunker ist ein Positivbeispiel dafür, was machbar ist
Mitten auf St. Pauli ist ein besonderer Ort entstanden, der die Menschen begeistern wird. Zugleich ist er ein Wahrzeichen dafür, was möglich ist, wenn kreative Ideen, mutige Investoren und pragmatische Politiker zusammentreffen. Mit Thomas Matzen hat ein Unternehmer das Projekt der Aufstockung und Begrünung allen Problemen zum Trotz durchgezogen und auch der Vervierfachung der Kosten getrotzt.
Und Olaf Scholz half, viele Vorbehalte auch in der eigenen Partei zu überwinden, viele Nörgler ruhig zu stellen und viele Bedenkenträger zu überzeugen.
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„Die Menschen sollen sagen: Das hat Olaf Scholz gut gemacht“, hoffte der Kanzler einst für die Fertigstellung des Elbtowers. Die steht noch aus. Aber beim Grünen Bunker darf es heute jeder sagen: „Das hat der Olaf Scholz gut gemacht.“