Hamburg. Der Grüne Bunker auf St. Pauli ist eröffnet. Nun dürfen erstmals Besucher auf den Dachgarten. Täglich werden bis zu 7000 Gäste erwartet.
Der Countdown ist erfolgreich abgelaufen: Am Mittwochabend öffnete sich der Grüne Feldstraßenbunker erstmalig nach fünfjähriger Bauzeit. Nach der Eröffnungsfeier mit geladenen Gästen und einer weiteren Veranstaltung am Donnerstag können ab Freitag nun erstmals interessierte Bürger dem Grünen Bunker aufs Dach steigen.
Dieses wurde im Rahmen der Bauarbeiten von 38 auf 58 Meter erhöht: Das Dach krönt eine grüne Parklandschaft, von der sich ein prächtiger Blick über Hamburg bietet. Während der Flakbunker vom Heiligengeistfeld aus noch weniger bepflanzt aussieht, als in früheren Visualisierungen angekündigt, grünt es oben auf dem Beton. Es bedarf nicht viel Fantasie, um zu ahnen: Dieser Ort wird ein weiteres Wahrzeichen der Stadt.
Grüner Bunker in Hamburg: Eine verrückte Idee wird nun Wirklichkeit
Die Idee für die Begrünung und den Aufbau des Bunkers hatte vor elf Jahren der Hamburger Unternehmer Mathias Müller-Using mit seinen Interpol+-Studios: Er wollte den Weltkriegsbau, der als Medien- und Musik-Bunker genutzt wurde, erweitern. Der Aufbau sollte von Pflanzen überwuchert und über eine Rampe der Öffentlichkeit erschlossen werden.
Er überzeugte den Bunker-Pächter Matzen von der Idee. Die Vorbehalte im Stadtteil und der Politik gelang es in einem langwierigen Beteiligungs- und Diskussionsprozess zu überwinden. Auch der frühere Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hatte sich für die Begrünung des Bunkers starkgemacht.
St. Pauli: „Der Bunker ist nicht nur ein Ort, sondern ein unvergessliches Erlebnis“
Mit Thomas J. C. Matzen fand sich ein mutiger Investor, der die Idee Wirklichkeit werden ließ. „Der Bunker ist nicht nur ein Ort, sondern ein unvergessliches Erlebnis, das Ihnen in Erinnerung bleiben wird“, heißt es in der Einladung. Das besondere Ambiente schafft die Mischung aus Architektur und Kultur: Insgesamt wurden dort auf St. Pauli 23.000 Bäume, Gehölze und Stauden gepflanzt. Die Pflanzen wurden aufwendig für den Standort ausgewählt.
Das Projekt, dessen Bauvolumen bei 70 Millionen Euro liegen dürfte, war extrem kompliziert: Die Bauarbeiten gestalteten sich schwierig - zu den logistischen Problemen des Aufbaus kamen später noch die Corona-Pandemie und Lieferengpässe hinzu. Deshalb musste die Eröffnung mehrfach verschoben werden. Nun aber ist es so weit: Ab Freitag kann die Öffentlichkeit über die 560 Meter lange Rampen- und Treppenanlage den Bunker erkunden. Allerdings ist der Zugang aus Sicherheitsgründen begrenzt - so dürfen sich dort bis zu 900 Menschen gleichzeitig aufhalten.
Hamburgs kleines Weltwunder: Bis zu 5000 Menschen passen zeitgleich auf den Bunker
Insgesamt ist der Bunker für höchstens 5000 Menschen ausgelegt; ein Infrarotzählsystem ermittelt die Anzahl. Die Planungen gehen davon aus, dass täglich 6000 bis 7000 Menschen das Monument auf St. Pauli besuchen werden, am Anfang dürfte das Interesse noch größer sein.
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Im Aufbau gibt es das spanisch inspirierte Restaurant „La Sala“ und die Bar „Karo & Paul“ sowie das Musikhotel Reverb by Hardrock, das die Hamburger RIMC Hotels Resorts Gruppe betreibt. Zudem ist im terrassenförmigen Aufbau die Georg-Elser-Halle untergebracht, eine Konzerthalle für bis zu 2200 Menschen. Inzwischen gibt es auch die ersten Show-Acts, die dort auftreten werden. Auch die dunkle Geschichte des Ortes wird mit einer Gedenkstätte beleuchtet.